Ende dieses Jahres bringt Phyllis Nagy einen Film in die Kinos, der die berührende Geschichte des sogenannten Jane-Kollektivs erzählt, das in den 1960ern Frauen bei Abtreibungen half, als diese in den Vereinigten Staaten noch illegal waren. Nun erschien der deutsche Trailer zu „Call Jane“.
© DCM / Wilson Webb
In den 60er Jahren stand die Abtreibung unter Strafe, doch da gerade in ärmeren Gegenden viele Frauen keine Möglichkeit sahen, einem Kind ein gutes Elternhaus zu sein, kam es ihnen gerade recht, dass sich im Untergrund von Chicago eine humanitäre Einrichtung von Frauen für Frauen gebildet hatte. Unter dem Decknamen Jane halfen sie bei Abtreibungen, von denen niemand wissen durfte.
Die für den Film zugrunde liegende wahre Geschichte geht ins Jahr 1965 zurück, als die Studentin und Aktivistin Heather Both den Hilferuf einer ungewollt schwanger gewordenen Bekannten erhielt. Sie konnte ihr helfen und ihre Bekannte an einen Arzt vermitteln, der eine sichere Abtreibung durchführte. Als sich dann immer mehr Frauen an sie wandten, begann sie unter dem Decknamen Jane zu helfen, denn auffallen durfte sie nicht. Mit der Zeit fand sie in weiteren Frauen Unterstützerinnen und das Jane-Kollektiv wurde eine große Untergrund-Bewegung.
Mit einer großangelegten Razzia im Jahr 1972 wurde das Kollektiv letztlich enttarnt und sieben Frauen wurden vor Gericht gestellt. Da man bei jeder immerhin zehn Abtreibungen beweisen konnte, sollten alle sieben eine Gefängnisstrafe von 110 Jahren antreten. Hinter Gitter musste aber schließlich keine der Jane-Frauen, da 1973 im Fall „Roe vs Wade“ am Obersten Gerichtshof das richtungsweisende Urteil gesprochen wurde, welches Abtreibungen im ersten Trimester einer Schwangerschaft legalisierte. Seither können Frauen selbst ihre Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und das Jane-Kollektiv löste sich in Folge dessen wieder auf.
© DCM / Wilson Webb
Nach einem Drehbuch von Hayley Schore und Roshan Sethi erzählt der kommende Kinofilm „Call Jane“ eine berührende Geschichte um Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und systemische Barrieren, die aktueller nicht sein könnte und doch auf den wahren Begenheiten basiert. Inszeniert wurde der Film von Phyllis Nagy, die eine durchaus namhafte Besetzung gewinnen konnte. In die Hauptrolle schlüpft „Tribute von Panem“-Star Elizabeth Banks und in weiteren Rollen spielen unter anderem Sigourney Weaver, Kate Mara und Chris Messina.
Die Geschichte von „Call Jane“ setzt im Jahr 1968 in Chicago ein und erzählt von der Hausfrau Joy, der trotz lebensbedrohlicher Schwangerschaft keine legale Abtreibung zugestanden wird. Als sie dann auf die geheime Frauen-Organisation der “Janes” stößt, wird Joy eine lebensrettende und zugleich lebensverändernde Alternative angeboten. Am 1. Dezember 2022 wird „Call Jane“ in die Kinos kommen, nun erschien der deutsche Trailer:
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