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Die neuen Regeln im Überblick: Was hat der Hollywood-Autorenstreik gebracht?

Nach 146 Tagen im historischen Hollywood-Streik gab es endlich einen ersten großen Lichtblick. Die Drehbuchautoren, die einen entscheidenden Teil der kreativen Seele der Traumfabrik ausmachen, haben eine vorläufige Einigung erreicht. Welche neuen Regeln müssen Filmstudios beachten, wie ist der Einsatz von KI geregelt und könnten Drehbücher möglicherweise in Zukunft ganz ohne menschliche Beteiligung entstehen?


Der Streik, der die gesamte Film- und Serienindustrie in den USA erschütterte, führte bereits zu Filmverschiebungen und der vorzeitigen Absetzung von beliebten Serien. Doch nicht nur die Drehbuchautoren streiken. Einige Monate später schlossen sich auch die Schauspieler in Form von der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA dem Arbeitskampf an. Seit dem 14. Juli 2023 befindet sich die US-amerikanische Filmindustrie in einem Großstreik, der historische Ausmaße annahm – seit den 60er Jahren wurde Hollywood nicht mehr so stark lahmgelegt.


Die Drehbuchautoren, vertreten durch die Writers Guild of America (WGA), haben nun einen Wendepunkt in diesem Streik erreicht. Nach intensiven Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung der größten Hollywoodstudios und einem stellvertretenden Komitee der WGA wurde am vergangenen Sonntag eine Einigung erzielt, die beide Seiten zufriedenstellt und den Streik beenden soll. In den Verhandlungen am Samstag spielten die Anwälte der Gilde und der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) eine entscheidende Rolle. Sie feilten an den Details einer bahnbrechenden Mindestgrundvereinbarung der WGA, die unter anderem den Einsatz generativer KI in der Inhaltsproduktion regelt. Während der Streik weiterhin in Kraft bleibt, wurden die Streikposten mit der vorläufigen Einigung am Sonntagabend eingestellt.



Die erreichten Vereinbarungen zeigen eindeutig, dass die WGA erfolgreich die meisten ihrer Forderungen durchsetzen konnte. Die beiden bedeutendsten Änderungen betreffen die Vergütung der Drehbuchautoren und den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Ich habe diese nun einmal genauer unter die Lupe genommen, da die WGA kürzlich ein umfangreiches Dokument mit einer ausführlichen Erklärung aller Vereinbarungen auf ihrer eigenen Website veröffentlicht hat. Es ist jedoch offensichtlich, dass die großen Hollywood-Studios und Streaming-Dienste die Hauptverlierer des Streiks sind, während die Drehbuchautoren als die großen Gewinner hervorgehen.


Beginnen wir mit den Änderungen in der Vergütung. Zukünftig wird die Basiszahlung für Arbeiten an Produktionen von Streaming-Plattformen bei einem Mindestbudget von 30 Millionen US-Dollar auf mindestens 18 Prozent angehoben. Zudem wird die Gewinnbeteiligung der Autoren an den Erfolgen ihrer jeweiligen Produktion um mindestens 26 Prozent erhöht. Für Serienproduktionen, die aufgrund ihrer episodischen Natur viele Autoren erfordern, wird zudem eine Mindestanzahl von einzustellenden Autoren festgelegt. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf das wachsende Angebot an Serien durch Streaming-Dienste wie Netflix, Disney Plus und Amazon Prime Video, bei denen die Vergütung nicht mit dem gestiegenen Bedarf Schritt gehalten hat.


Diese neuen Regeln waren dringend erforderlich, da Streaming-Dienste immer mehr Inhalte benötigen, aber die Vergütung bislang nicht angemessen angepasst wurde. Darüber hinaus führt diese Änderung zu einer deutlich höheren Transparenz der Streaming-Dienste in Bezug auf ihre Zuschauerzahlen, um sicherzustellen, dass die Drehbuchautoren angemessen entlohnt werden. In der Vergangenheit haben Streaming-Anbieter nur vage und selten Informationen über die Performance ihrer Inhalte veröffentlicht, meist nur dann, wenn eine Serie einen positiven Rekord gebrochen hat.



Die WGA erzielte auch einen bemerkenswerten Erfolg im Bereich künstliche Intelligenz. Es ist nun klar festgelegt, dass Studios künstliche Intelligenz auch in Zukunft nicht nutzen dürfen, um neue Handlungen zu entwickeln oder vorhandene Werke mithilfe von KI umzugestalten. Produktionsfirmen können ebenso nicht verlangen, dass Autoren KI beim Schreiben einsetzen, aber Drehbuchautoren dürfen KI verwenden, wenn dies ausdrücklich vom Studio genehmigt wurde. Darüber hinaus erhalten bereits geschriebene Skripte einen neuen Schutzrahmen, da sie nicht mehr ohne Zustimmung des Urhebers zur Schulung von KI verwendet werden dürfen. Auf diese Weise bleibt geistiges Eigentum auch in Zeiten von künstlicher Intelligenz geschützt und sichert die Arbeitsplatzsicherheit der Autoren.


Viele, darunter auch Disney-CEO Bob Iger, hatten zuvor vermutet, dass der Streik keine realistische Erfolgschance habe und die Forderungen als unrealistisch galten – eine Einschätzung, die von zahlreichen Insidern in Hollywood geteilt wurde. In diesem Kontext erweist sich die erzielte Einigung der WGA als wegweisend mitten in diesem historischen Hollywoodstreik. Obwohl der Streik noch nicht endgültig abgeschlossen ist, stellt er nun einen hoffnungsvollen Wendepunkt dar, der auch den Schauspielerstreik der SAG-AFTRA erleichtern könnte.

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