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Glamour, Politik und Tom Tykwers „Das Licht“: Das war der Eröffnungsabend der 75. Berlinale

Toni Schindele

Mit einer feierlichen Gala und der Premiere von Tom Tykwers neuem Film „Das Licht“ haben die 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin begonnen. Vor 1.500 geladenen Gästen aus Kultur, Politik und Filmbranche wurde das größte deutsche Filmfestival im Berlinale-Palast festlich eröffnet.


Glamour, Politik und Tom Tykwers „Das Licht“: Das war der Eröffnungsabend der 75. Berlinale
Bildnachweis: (l) © Sandra Weller / Berlinale 2024 (r) © Berlinale

Die diesjährige Berlinale stand von Beginn an unter starken gesellschaftspolitischen Vorzeichen. Moderatorin Désirée Nosbusch erinnerte in ihrer Eröffnungsrede an die Opfer des mutmaßlichen Anschlags in München und betonte die Bedeutung des Festivals als Ort des Dialogs und der Reflexion. Auch die neue Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle unterstrich die gesellschaftliche Relevanz des Festivals und verwies auf das diesjährige Programm, das sich intensiv mit politischen und sozialen Themen auseinandersetzt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt eine Solidaritätsaktion für die israelische Geisel David Cunio, an der sich zahlreiche prominente Gäste beteiligten. Auch Klimaaktivistin Luisa Neubauer nutzte den roten Teppich für ein politisches Statement.


Mit ihrem Kleid, auf dem „Democracy dies in daylight!“ prangte, setzte Neubauer ein Zeichen gegen die aktuelle politische Entwicklung in Deutschland und warnte vor der Normalisierung rechtsradikaler Ideologien. Ein bewegender Moment des Abends war die Ehrung von Tilda Swinton mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk. Die britische Schauspielerin, die bereits in zahlreichen Berlinale-Filmen mitwirkte, hielt eine eindrucksvolle Rede, in der sie sich für Menschlichkeit, kulturelle Vielfalt und eine offene Filmbranche aussprach. Sie appellierte an die Filmindustrie, das Kino als Begegnungsort zu bewahren und betonte, dass das Kino keine Grenzen, keine Abschiebungen und keine Visa kenne.


Nach der feierlichen Gala folgte die Premiere des Eröffnungsfilms „Das Licht“ von Tom Tykwer. Das Drama erzählt die Geschichte einer Berliner Familie, deren Leben durch die Ankunft einer syrischen Haushälterin aus den Fugen gerät. Lars Eidinger und Nicolette Krebitz übernehmen die Hauptrollen in diesem Film, der gesellschaftliche Fragen zu Integration, sozialer Gerechtigkeit und Generationskonflikten aufwirft. Das Publikum honorierte den Film mit anhaltendem Applaus. Tom Tykwer, der mit Werken wie „Lola rennt“ und der Historiendramaserie „Babylon Berlin“ bereits Filmgeschichte schrieb, beschrieb „Das Licht“ als eine persönliche Liebeserklärung an Berlin – eine Stadt, die er als „schönste hässliche Stadt der Welt“ bezeichnete.


Auch in diesem Jahr zieht die Berlinale zahlreiche Stars und Filmemacher aus aller Welt an. Auf dem roten Teppich erschienen unter anderem Todd Haynes, der als Jury-Präsident fungiert, sowie Oscar-Preisträger Edward Berger, der eine bewegende Laudatio auf Swinton hielt. Das Festival präsentiert in den kommenden zehn Tagen über 200 internationale Filme, darunter Werke von Richard Linklater, Hong Sang-soo und Bong Joon-ho. Zu den Stars, die in Berlin erwartet werden, gehören Timothée Chalamet, Benedict Cumberbatch, Margaret Qualley und Ethan Hawke. Die 75. Berlinale läuft noch bis zum 23. Februar. „Das Licht“ von Tom Tykwer startet am 20. März 2025 regulär in den deutschen Kinos.


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