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Heimliche KI-Scans am „Gladiator 2“-Set: Neue Details verschärfen SAG-AFTRA-Streik

Seit 94 Tagen hält der Schauspielerstreik der SAG-AFTRA-Gewerkschaft die Filmindustrie in Atem. Trotz Hoffnungen auf ein schnelles Ende, verhärten sich die Fronten zwischen Gewerkschaft und Filmstudios immer mehr. Eine neue Kontroverse könnte nun noch mehr Feuer in den Konflikt bringen: Schauspieler wurden angeblich ohne Zustimmung für KI-Nutzung gescannt, und zwar ausgerechnet für Ridley Scotts Monumentalfilm „Gladiator 2“.


Bildnachweis: (l) © Universal Pictures Germany (r) © Wikimedia Commons / SAG-AFTRA Picket


Der aktuelle Hollywood-Schauspielerstreik ist letztlich auch eine Reaktion auf die Forderung nach mehr Schutz vor KI-Nutzung in der Filmindustrie. Doch Berichten zufolge wurden Schauspieler, darunter auch Statisten, am Set von „Gladiator 2“ in Malta von Produktionsmitarbeitern abgezogen und in einer Fotokabine gescannt. Die Betroffenen waren überrascht und wussten nicht, warum dies geschah. Informanten der der Times of Malta gaben an, dass sie sich gezwungen fühlten, sich scannen zu lassen, während andere sich freiwillig meldeten.


Die Produktionsmitarbeiter sollen den Betroffenen versichert haben, dass die gescannten Gesichter in Hintergrundaufnahmen, insbesondere in großen Arenaszenen, verwendet werden sollten, um Lücken in Menschenmengen zu füllen. Allerdings sollen sie angeblich nicht über die Verwendung ihrer Daten und Gesichter in KI-Anwendungen aufgeklärt wurden sein.


Diese Enthüllung verschärft nun den Konflikt zwischen SAG-AFTRA und den Filmstudios weiter. Den erst vor wenigen Tagen sind die Verhandlungen erneut gescheitert. Der aktuelle Hauptstreitpunkt sind die Beteiligungen der Schauspieler an den Einnahmen von Streaming-Plattformen. Ursprünglich forderte die Gewerkschaft 2 Prozent der Einnahmen von Streaming-Produktionen, die unter den Schauspielern aufgeteilt werden sollten. Dieser Vorschlag wurde von den Studio-CEOs abgelehnt, was zu einer Neufassung der Forderungen führte. Nun verlangt SAG-AFTRA 57 Cent pro Jahr, was geschätzte jährliche Kosten von 500 Millionen US-Dollar für die Streaming-Dienste bedeuten würde. Die Studios argumentieren, dass die tatsächlichen Kosten noch höher liegen.

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