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Hollywoods neue Debatte um künstliche Intelligenz: Ist eine KI-optimierte Performance noch authentisch?

Toni Schindele

Die Debatte um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Filmindustrie hat die Oscars erreicht und wirft tiefgreifende Fragen zur Authentizität künstlerischer Leistungen auf. Während KI längst in verschiedenen Produktionsprozessen eingesetzt wird, sorgt insbesondere die Manipulation schauspielerischer Darbietungen für Kontroversen.


Hollywoods neue Debatte um künstliche Intelligenz: Ist eine KI-optimierte Performance noch authentisch?
Bildnachweis: (1) Wenjie Dong von Getty Images Signature durch Canva (2) © AMPAS

Der Hollywood-Streik von 2023 verdeutlichte die Ängste der Branche: Drehbuchautoren fürchteten den Ersatz durch KI-generierte Skripte, während Schauspieler um die Kontrolle über ihre digitalen Abbilder kämpften. Berichte über Studios, die Darsteller für eine einmalige Zahlung scannen wollten, um sie unbegrenzt virtuell einzusetzen, verstärkten die Befürchtungen. Die neuen Vereinbarungen zwischen Studios und Gewerkschaften regeln nun, dass KI nur mit Zustimmung und angemessener Vergütung genutzt werden darf. Doch da sich die Technologie rasant weiterentwickelt, bleiben Unsicherheiten bestehen. Die Oscars sind nun mit der Frage konfrontiert, wie sie mit KI-gestützten Performances umgehen. Diesjährige Beispiele wie „Der Brutalist“ und „Emilia Pérez" zeigen, dass KI nicht nur zur Effektegenerierung, sondern auch zur Modifikation von Schauspiel genutzt wird.


In „Emilia Pérez“ wurde die Stimme der Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón per KI optimiert, um ihre Gesangspassagen zu verbessern, während in „Der Brutalist“ die ungarische Aussprache von Adrien Brody und Felicity Jones durch KI nachgeschärft wurde. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf: Gilt eine durch KI verbesserte Darbietung noch als authentische Leistung? Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences reagierte mit einer möglichen Offenlegungspflicht ab 2026. Studios müssten dann angeben, in welchen Bereichen KI verwendet wurde, um Transparenz für die Jury und das Publikum zu schaffen. Eine Disqualifikation von Filmen mit KI-Einsatz steht nicht zur Debatte, doch die Offenlegung könnte Einfluss auf die Bewertung haben. Wird das ausreichen? Eines ist klar: Filmpreise stehen damit vor einer Grundsatzfrage: Wie viel Technologie verträgt die Kunst?

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