Willkommen in Free City:
Jeden Tag wacht Guy gutgelaunt auf, sieht nach seinem Goldfisch, zieht sein blaues Hemd an, holt seinen Kaffe und begibt sich zu seiner Arbeit. Auf dem Weg dorthin sieht er in einem Schaufenster ein paar Schuhe, das er jeden Tag aufs Neue gerne hätte. Doch jeden Tag wieder fehlt ihm auch das nötige Geld. Also geht er mit seinem Kumpel Buddy das letzte Stück zu seiner Arbeitsstelle, der Bank. Dort arbeitet er als Kassierer und wünscht jedem keinen guten Tag, sondern einen tollen Tag.
Und jeden Tag passiert es dann: In jeder seiner Schichten kommt es zum Banküberfall, und alles läuft nach dem immer gleichen Schema ab. Guy, sein Kumpel Buddy und die anderen legen sich auf den Boden und die Bank wird ausgeraubt. Jeden Tag passiert immer dasselbe, doch als Guy eines Tages eine Frau auf der Straße erblickt, ändert sich alles...
Guy findet heraus, dass er nur ein unwichtiger NPC in einem Computerspiel ist. Wer sich jetzt fragt was ein NPC sein soll, es ist ein nicht spielbarer Charakter. Eine eigentlich unrelevante Figur im Hintergrund. Er - Guy - ist ein unwichtiger Teil eines Computerspiels und, somit ist alles um ihn herum nicht real.
„Buddy, was würdest du tun, wenn du herausfinden würdest, dass du nicht real bist?“
Guy.
„Free Guy“ taucht ab in die Welt der Videospiele:
Ein Spiel in einer bunten Welt, in dem die Spieler machen können was eben machen wollen. Ob es eine Bank zu überfallen gilt oder eine hübsche Blondine abzuschleppen, für Guy sind die Spieler die Menschen mit den Sonnenbrillen und für diese gibt es keine Gesetze, wie er es auf den Punkt bringt:
„Und Gesetze sind nicht wirklich Gesetze für sie, sondern mehr so Vorschläge“.
Guy.
Vollgestopft mit vielen Referenzen zu verschiedenen Videospielen hat die in Free City gezeigte Videospielwelt viele Ähnlichkeiten zum Videospiel GTA. Zwischen Skins, Noobs und Health Packs ist der Film eine unterhaltsame Reise in die Welt der Videospiele.
Dabei ist die Geschichte kurzweilig, unterhaltsam, immer wieder recht kreativ, aber im großen und ganzen sehr, sehr konstruiert. Das kann dann einigermaßen kaschiert werden, durch den großartig spielenden Ryan Reynolds, der seinem Guy die nötige Naivität verleiht.
Die sichtbare Freude an seinem Leben in einer Schleife bringt er urkomisch rüber, genauso wie die unterhaltsamen Gespräche zwischen ihm und Spielern. Er spielt endlich mal nicht die nächste Version von „Deadpool“, und so ist seine Rolle erfrischend anders und trotzdem sehr lustig. Und täglich grüßt das Murmeltier, aber in einer Welt, in der alles programmiert ist und Guy eigentlich nur seine ihm programmierten Wege abschreiten soll. So macht er immer dasselbe und fragt sich selbst einmal, warum er eigentlich tut was er tut:
„Ich mach das jeden Tag so oft, dass ich vergessen hab, wieso“
Guy.
Bildnachweis: © Disney
Jodie Comer spielt die ominöse Frau, die Guys Leben verändert. Gerade ihr ist es wie keinem anderem gelungen, wie eine Figur aus einem Videospiel zu wirken. Dabei stimmt dann auch noch die Chemie zwischen ihr und Ryan Reynolds Guy, und somit kann man sich bei „Free Guy“ auf einen kurzweiligen Spaß mit tollen Darstellern freuen.
Während dabei das Drehbuch lange sehr konstruiert die Geschichte voran bringt, kann es im Finale dann doch noch für unerwartete Momente sorgen und wird durch die warme Herzlichkeit wirklich zum Wohlfühl-Kino.
Fazit:
Unterhaltsames, kurzweiliges Kino zum Wohlfühlen, was uns in die Welt der Videospiele beamt. Dabei ist die Geschichte oft sehr konstruiert, aber die Schauspieler um Ryan Reynolds und Jodie Comer können die Schwächen im Drehbuch durch ihr Schauspiel oftmals clever kaschieren.
6 von 10 Punkten
Comments