Lose basierend auf dem Buch von Jessica Bruder "Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert" schrieb Chloé Zhao ein Drehbuch zu einem Film, der bei den Oscars abräumen sollte. Zu einem außergewöhnlichen Film über die Nomaden.
Die Geschichte beginnt in Nevada, als dort in einer ländlichen Stadt ein Gipswerk geschlossen wird. Denn dadurch verliert die Stadt ihr Standbein und es ist für diese Stadt ein wirtschaftlicher Niedergang. Diese ist kein guter Lebensort mehr, und so beschließt Fern aus dieser Stadt zu ziehen. Ihr neues Leben soll als Nomadin gelebt werden, und so zieht sie mit ihrem Van los.
Außerhalb gesellschaftlicher Normen muss sie eigene, neue Wege finden und gehen. Kreativität, Einfallsreichtum und die immer zu behaltende Hoffnung sind jetzt gefragt.
Als sie dann irgendwann in ihrer Einsamkeit auf andere Nomaden trifft, beginnt ihr Leben Struktur zu bekommen, und es ist die Geschichte über das Nomadenleben im Westen Amerikas.
Was alles so fein und einfach schön zum verfolgen der Geschichte macht, ist das authentische Drehbuch. Ein Film, der nichts hineinpresst, erzwingt, sondern immer lebensnah die Gefühlswelten beschreibt. Kein Gefühlschaos, sondern eine Darstellung über das Leben. Dabei entwickelt der Film eine ungeheure Kraft und Wucht, diese jedoch aus stillen, leisen Momenten. Kein Bombast sondern leise Lyrik über das Leben.
Keine Anklage am System, sondern vielmehr die hoffnungsvolle Darstellung der Nomaden. Zwischen Pioniergeist und der Warmherzigkeit der Protagonisten ist der Film vielmehr einer, der das Glas halbvoll sieht als andersherum.
In dieser außergewöhnlichen Geschichte spielt dann Frances McDormand die Nomadin Fern. Denn nicht nur die Geschichte ist äußerst gelungen, auch ihr Schauspiel, durch dies die Schauspielerin bei den Oscars als beste weibliche Schauspielerin abräumte. Kraftvoll und wie die Geschichte selbst lebensnah und authentisch verleiht McDormand ihrer Fern ungeheure Wucht.
Bildnachweis: Alle Rechte unterliegen Disney. Der Film Journalist ist im Presse-Server registriert.
Doch während die Hauptdarstellerin eine mehrfache Oscarpreisträgerin ist, ist die restliche Cast mit vielen Laien besetzt. Doch das ist für den Film kein Problem. Denn während Frances McDormand versucht das Leben einer Nomadin zu verkörpern, haben die echten Nomaden diese Authentizität. Sie spielen sich selbst und das recht gut.
Das Leben der Nomaden außerhalb gesellschaftlicher Normen ist in der Natur. Und diese ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Zum einen ist das Leben der Nomaden viel näher an der Natur und zum anderen zeigt der Film diese auch in all ihrer Pacht: Bombastische Panoramen über die Landschaft, doch dennoch nie aufdringlich. Die leise Lyrik des Films wird nie laut, der Stil des Films hat einen stringenten roten Faden.
Fazit:
Chloé Zhao gelingt in „Nomadland“ ein außergewöhnlicher Film, der seine Kraft und Wucht in leiser Lyrik erzählt.
8 von 10 Punkten
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