Billy Batson alias Shazam ist auf die große Leinwand zurückgekehrt. Mit übermenschlicher Kraft und Schnelligkeit fliegt der junge Superheld mit seinen Freunden in ein neues Abenteuer. Wie gut ist der neue DC-Blockbuster?
©Warner Bros.
Im Jahr 2019 kam die erste Kinoadaption der beliebten „Shazam“-Comics heraus, die vom 14-jährigen Waisenjungen Billy Batson erzählt, der eines Tages auf einen mysteriösen Magier traf, der ihm eine unglaubliche Fähigkeit verlieh. Denn immer wenn der das Wort Shazam rief, wurde aus dem Jungen der erwachsene und muskulöse Superheld namens Shazam. So verfügt Billy auf einen Schlag nicht nur über die Fähigkeiten eines Erwachsenen, sondern auch die übernatürlichen Superkräfte des Superhelden.
Nach der überschwänglichen Freude über die neuen Superkräfte muss Billy lernen, seine Kräfte zu beherrschen, um sie für das Richtige einzusetzen. Nach dem es ihm im ersten Film gelang, die Bedrohung abzuwenden, steht nun sein nächstes Abenteuer an, in dem er es mit den Töchtern des Atlas und einem Drachen zu tun bekommen wird.
Darum geht es:
Immer, wenn er das Zauberwort ausspricht, verwandelt sich der Teenager Billy Batson in einen erwachsenen Superhelden mit übermenschlichen Kräften. Inzwischen hat aber nicht nur er, auch seine Pflegegeschwister Freddy, Mary, Pedro, Eugene und Darla verfügen über diese Fähigkeiten und gemeinsam gehen sie auf Verbrechensbekämpfung. Doch als die Titanen-Töchter Hespera und Kalypso sowie ihre jüngere Schwester Athena auf die Erde kommen, sind die jungen Helden plötzlich einer Bedrohung ausgesetzt, die die ganze Welt vernichten könnte. Können die Kinder die Welt retten?
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Die Rezension:
Zwar versucht „Shazam! Fury Of The Gods“, die kindliche Freude an Superhelden und ihren Kräften bildlich werden zu lassen, doch ob das Ergebnis gegen die immer häufiger angesprochene Superhelden-Müdigkeit der Konsumenten ankämpfen kann, ist bezweifelbar. Das Konstrukt ist ein typischer Superheldenfilm, der im großen und ganzen generischen Mustern folgt und nicht mehr den jugendlichen Spaß des Vorgängers inne hat, ernster wird und mehr CGI-Action bietet.
Doch wurden CGI-Effekte zuletzt im Superhelden-Genre, gerade bei den letzten Marvel-Ablegern, für ihre unausgereifte Form kritisiert, kann man sich hier optisch kaum beschweren. So bietet „Shazam! Fury Of The Gods“ teils die optisch beeindruckendendsten Bilder des Superheldengenres der letzten Jahre. Angefangen dabei, dass die Kostüme deutlich verbessert wurden und die Superhelden in deutlich ansehnlicheren Anzügen ins Abenteuer fliegen, sind auch die aufwändigen Effekte hervorzuheben, die auf der großen Leinwand sehr wirkungsvoll sind. Gerade im Creature-Design zeigt sich doch eine gewisse kindliche Verspieltheit und neben netten Ideen sehen die Kreaturen auch noch gut aus und der hölzerne Drache wirkt regelrecht furchterregend.
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Da ist es doch sehr bedauerlich, dass sich „Shazam! Fury Of The Gods“ zwar optisch zum Vorgänger verbessert hat, inhaltlich aber wieder einen Schritt zurücktritt und den typischen Fortsetzungsfehler begeht, das Motto „höher, schneller, weiter“ ist nicht immer das beste Rezept. Während die Handlung und Charakterentwicklung vernachlässigt werden, konzentriert sich der Film auf spektakuläre Effekte und Action.
Im Gegensatz zum ersten Teil, der mit seinem frischen Konzept das düstere DC Extended Universe auflockerte, verliert die Fortsetzung den Fokus auf die Familien-Dynamik, die durch die Exposition des Films noch verstärkt werden sollte. Die austauschbaren Motive der Antagonistinnen tragen auch dazu bei, dass sich der Film wie ein Einheitsbrei des bald neu wiedererstehenden Superheldenuniversums anfühlt.
Da ist es bezeichnend, dass der Film zwar große Effekte kann, aber für die kleinen Dinge kein Gespür hat. Während wir mit mehr Effekten, mehr Action, mehr Figuren und mehr Monstern überflutet werden, ist gerade die kleine Liebesbeziehung, die eine Brücke zwischen Protagonisten und Antagonisten schlagen soll, eine Offenbarung. Es sprühen keine Funken zwischen den Charakteren und der Zuschauer kann sich nicht wirklich für ihre Beziehung interessieren. Stattdessen wirkt es wie ein schneller Versuch, die Handlung voranzutreiben, ohne wirklich die Bedeutung und die Emotionen zu erfassen, die die Beziehung für die Charaktere und die Geschichte bedeuten kann.
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Auch schauspielerisch ist der DC-Streifen ein ziemliches Auf und Ab. Während Zachary Levi als Shazam mit seinem sichtbaren Spaß an der Rolle unterhalten kann, bleibt Asher Angel als Billy Batson sehr blass und emotionslos. Auch Schauspielgrößen wie Lucy Liu und Helen Mirren, können aus ihren Rollen wenig machen. Einziger Lichtblick bei den Antagonisten ist Rachel Zegler, die bereits in Steven Spielbergs „West Side Story“ auf sich aufmerksam machte.
Fazit:
Insgesamt ist „Shazam! Fury Of The Gods“ trotz seiner visuellen Wirkung und teils großartigen Actionsequenzen ein Film, der nochmals die Schwächen des alten DC aufzeigt. Zwar ist es auch schauspielerisch durchwachsen, die Darsteller werden allerdings auch oft durch die schwache Handlung und das überladene Drehbuch gebremst. Doch obwohl der Film seine kindliche Freude an Superhelden im Meer der Effekte etwas verliert, ist es dennoch kein richtig schlechter Film.
5 von 10 Punkten
„Shazam! Fury Of The Gods“ ist seit dem 16. März 2023 in den Kinos.
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