Das Marvel Cinematic Universe ist zurück auf der großen Kinoleinwand und entführt in das kurzweilige neue Abenteuer „The Marvels“. Jedoch kann der neue Superhelden-Blockbuster erneut nicht für Furore an den Kinokassen sorgen – mehr noch – er startet mit einem Negativrekord.
Bildnachweis: © 2022 Disney / Marvel
„The Marvels“ ist der 33. Film im Marvel Cinematic Universe und eine Fortsetzung zu „Captain Marvel“ aus dem Jahr 2019 sowie der Serie „Ms. Marvel“ aus dem Jahr 2022. In diesem Film bündeln gleich drei Heldinnen ihre Kräfte, um eine neue Kree-Bedrohung zu bekämpfen: Carol Danvers alias Captain Marvel, gespielt von Oscarpreisträgerin Brie Larson, Monica Rambeau und die junge Kamala Khan alias Ms. Marvel. Verbunden durch ein mysteriöses Phänomen im All stürzen sie sich in ein spektakuläres Abenteuer, das in nur 105 Minuten erzählt wird – der kürzeste Marvel-Film aller Zeiten.
Die Kürze von „The Marvels“ hat in den sozialen Netzwerken für rege Diskussionen gesorgt, besonders in einer Zeit, in der Blockbuster immer häufiger epische Überlängen erreichen. Im Vergleich zu Werken wie Nolans „Oppenheimer“ oder Scorseses „Killers of the Flower Moon“ setzt „The Marvels“ auf knackige Kürze. Doch auch mit der kürzesten Marvel-Laufzeit überhaupt kann der Superhelden-Negativtrend nicht aufgehalten werden und so verzeichnete „The Marvels“ das schwächste Startwochenende seit Bestehen des Marvel Cinematic Universe unter der Führung von Disney. Mit lediglich knapp 110 Millionen US-Dollar konnte der Film nicht die Erwartungen erfüllen. Rund 50 Millionen US-Dollar wurden nur in den Vereinigten Staaten erwirtschaftet, während etwas mehr als 60 Millionen US-Dollar in den internationalen Märkten generiert werden konnten.
Bildnachweis: © 2023 Walt Disney Company
Ein Schlüsselgrund für diese Enttäuschung an den Kinokassen lässt sich fraglos auf den SAG-AFTRA-Streik zurückführen, der erst vor wenigen Tagen beendet wurde und die Werbemaschine erheblich beeinträchtigte. Die übliche Promotion und Medienpräsenz, die ein Marvel-Film genießt, konnten nicht in vollem Umfang genutzt werden, was zweifellos Auswirkungen auf die Zuschaueranzahl hatte. Zudem bleibt die Frage, ob es tatsächlich eine Superhelden-Ermüdung gibt?
Zwar gibt es – auch in diesem Jahr – immer wieder Positivbeispiele, und Superhelden-Blockbuster können noch immer große Massen in die Kinosäle treiben. Doch die nicht kleiner werdende Menge an Superhelden-Filmen führt merklich zu einer Ermüdung im Publikum, das nicht mehr für jeden Marvel-Titel bedingungslos ein Kinoticket lösen will.
Comentarios