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TikTok-Eskapaden im Kino, ein tödlicher Zwischenfall am Set und der Fall Jonathan Majors: Das war der März 2023

Der März dieses Jahres brachte nicht nur neue Blockbuster und cineastische Highlights auf die Leinwände, sondern auch unerwartete Entwicklungen und traurige Ereignisse. Ein skurriler Trend machte die Runde, als Jugendliche mit schlechtem Benehmen in den Kinosaal traten und für Ausschreitungen sorgten.


Bildnachweis: (l) © Lionsgate (m) © Elena Ternovaja, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons (r) 2023 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. All Rights Reserved


Bereits bei den Minions und dem Horrorfilm „Smile“ hatten Kinobetreiber mit Herausforderungen zu kämpfen, doch mit „Creed III“ erreichte das Problem im März eine neue Dimension. Die Konfrontationen im Kinosaal häuften sich deutschlandweit, und die Polizei musste in einigen Fällen einschreiten. Die Ursache für dieses Phänomen wurde im Trend auf der Social-Media-Plattform TikTok vermutet, wo fragwürdige Aktionen schnell viral gehen können.


Die Kinobetreiber zeigten sich besorgt, dass TikTok-Trends zu einem ernsthaften Problem werden könnten. Filme, die auf junge Zielgruppen abzielen, sind besonders betroffen, da sie auf der Plattform oft gehypt werden. Trotz erfolgreicher Einspielergebnisse, wie im Fall von „Smile“, können solche Vorfälle erheblichen Schaden für die Kinobranche bedeuten. Einige Kinobetreiber entschieden daher sogar, Filme auszusortieren oder Security-Maßnahmen zu verstärken, um der bedenklichen Entwicklung entgegenzuwirken. Cineplex-Geschäftsführer Kim Ludolf Koch äußerte sich dazu, betonte jedoch, dass der Kinobesuch auch weiterhin sicher bleiben werde.


Jonathan Majors, ein aufstrebender Schauspieler mit vielversprechender Zukunft, geriet im März 2023 unerwartet in die Schlagzeilen, als er von einer 30-jährigen Frau beschuldigt wurde, sie angegriffen und belästigt zu haben. Die Vorwürfe führten zu einer Verhaftung am 25. März 2023, und Majors, der die Anschuldigungen vehement bestritt, wurde schließlich Monate später in zwei von vier Fällen der Körperverletzung schuldig gesprochen. Anschließend wurde Majors von Disney entlassen und somit aus dem Marvel Cinematic Universe gestrichen.


Während diese Kontroversen die Schlagzeilen beherrschten, brach „Avatar 2: The Way of Water“ weiter Rekorde und setzte sich weltweit als kommerziell erfolgreichster Film auf den dritten Platz. James Camerons Fortsetzung seines epischen Science-Fiction-Abenteuers eroberte erneut die Herzen des Publikums und setzte neue Maßstäbe an den Kinokassen. Ein weiterer Publikumsmagnet im März war „John Wick: Kapitel 4“. Keanu Reeves kehrte als unbesiegbarer Auftragskiller auf die Leinwand zurück und übertraf mit seinem Film nicht nur die Erwartungen der Fans, sondern erzielte auch das bis dahin beste Startergebnis des Jahres nach Umsatz und Besucherzahlen. Die Actionreihe um John Wick hat sich zu einem festen Bestandteil des Actiongenres entwickelt.


Todd Field, der durch seine präzisen und eindringlichen Inszenierungen in der Branche Anerkennung fand, sorgte im März 2023 für Aufsehen, als er bekannt gab, dass er keine weiteren Filme mehr drehen möchte. Nachdem er mit Werken wie „In the Bedroom“ und „Little Children“ sowohl Kritiker als auch Publikum beeindruckt hatte, wurde Fields neuestes Werk „Tár“ ebenso enthusiastisch aufgenommen. Dennoch zeigte Field in einem Interview mit dem Online-Magazin Cinema Scope eine nachdenkliche Haltung gegenüber seiner Karriere. Er betonte, wie intensiv und kräftezehrend die Arbeit an jedem seiner Filme war. In einem kürzlich geführten Interview gab Field an, dass die Herstellung von Filmen für ihn eine immense körperliche und emotionale Anstrengung darstellt. Diese Erschöpfung, gepaart mit dem Wunsch, andere Lebensziele zu verfolgen, führte zu seiner Entscheidung, sich aus der Regiearbeit zurückzuziehen.


Im März stand die Filmwelt ganz im Zeichen der Oscarverleihung, die am 12. März 2023 im glamourösen Dolby Theatre in Los Angeles stattfand. Während die 95. Verleihung der Academy Awards von der Branche gespannt erwartet wurde, zeichnete sich besonders das Independant-Filmstudio A24 als großer Gewinner des Abends ab. Ihr Multiversumswahnsinn „Everything Everywhere All At Once“ räumte nicht weniger als vier der begehrten goldenen Statuen ab, darunter für den besten Film und das beste Originaldrehbuch. Dieser Triumph unterstreicht die wachsende Bedeutung von A24 im Filmgeschäft.


Doch nicht nur Hollywood-Produktionen dominierten den Abend: Das deutsche Antikriegsdrama „Im Westen Nichts Neues“ sorgte für einen historischen Moment, indem es vier Oscars in wichtigen Kategorien einsammelte. Damit stellt sich die Frage, ob das deutsche Kino endlich einen dauerhaften Platz in Hollywood erobert hat. Jedoch gab es auch Enttäuschungen: Trotz hoher Erwartungen und mehrerer Nominierungen gingen Filme wie „The Banshees of Inisherin“ und Steven Spielbergs „The Fabelmans“ leer aus, was sicherlich für einige Überraschungen und Diskussionen in der Branche sorgte.


Leider endete der März mit einer traurigen Nachricht aus der Filmproduktion. Am Set von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ ereignete sich ein tödlicher Zwischenfall, als ein Filmpferd während einer Szenenprobe einen Herzstillstand erlitt. Dieser Vorfall hat die Diskussion über die Verwendung von echten Tieren bei Filmproduktionen erneut entfacht. Tierschutzorganisationen, darunter PETA, forderten einen verstärkten Einsatz von CGI-Tieren als Alternative, um das Risiko von Verletzungen und Todesfällen bei tierischen Mitwirkenden zu reduzieren.

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