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Will Smith ohrfeigt Chris Rock und „Coda“ sorgt für große Überraschung: So war die Oscar-Nacht 2022

Die Oscar-Nacht 2022 ist vorüber und es war wieder einmal einiges los, so dass ich nun auf die 94. Verleihung der Oscars zurückblicke.


Die Oscars sind der wohl bekannteste Filmpreis, der alljährlich von der US-amerikanischen „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ verliehen wird. Seit der ersten Auszeichnung am 12. Februar 1929 wurden die besten Filme des vorangegangenen Jahres ausgezeichnet. Dieses Jahr war die Verleihung in der Nacht vom Sonntag auf den Montag (27/28.3.2022). Nach der unter strengen Corona-Auflagen durchgeführten Verleihung des vergangenen Jahres im Bahnhofsgebäude Union Station kehrte die Verleihung nun an seinen traditionellen Ort der Oscar-Vergabe zurück, ins Dolby Theatre. Glanz und Glamour kehrten damit wieder in die Verleihung und nach Hollywood zurück.

Im Dolby Theatre wird der Filmpreis seit dem Jahr 2002 verliehen. Die Zeremonie wurde dieses Mal von drei Schauspielerinnen moderiert, so nämlich von Regina Hall, Amy Schumer und Wanda Sykes. Mit ihrer schlagfertigen Art versuchten sie die Show unterhaltsam zu begleiten, die durchaus wichtige und politische Seitenhiebe setzen konnten.


Die diesjährige Verleihung begann mit der Auszeichnung der besten Nebendarstellerin und Ariana DeBosse gewann für ihre Darstellung der „Anita“ aus „West Side Story“.

Weiter ging es dann mit dem besten Ton, für welchen der Film „Dune“ abräumen konnte. Gleich darauf gewann der Film noch in der Kategorie der besten Kamera. Der Kurzfilm „The Queen of Basketball“ konnte als nächstes als bester Dokumentar-Kurzfilm gewinnen.


Für die besten visuellen Effekte konnte „Dune“ gewinnen und damit konnte sich der Epos gegen Filme wie „Spider-Man: No Way Home“, „Keine Zeit zu sterben“ und zum Beispiel „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“ durchsetzen. In der Kategorie des besten Animationsfilms gewann der große Favorit, „Encanto“.

Für den besten animierten Kurzfilm gewann der Film „The Windshield Wiper“.


Für einen schönen Höhepunkt sorgte dann die Verleihung des besten Nebendarstellers, für welchen der gehörlose 53-jährige Schauspieler Troy Kotsur ausgezeichnet wurde. Der ganze Saal stand für ihn auf und seine Dankesrede erzählte von seinem Vater, der der „beste Gebärdenschreiber“ seiner Familie war, bis ihn ein Autounfall „vom Hals abwärts gelähmt“ hat. Dennoch habe er sehr viel von ihm lernen können und er widmete den Award seinem Vater, den er „immer lieben“ werde. „Du bist mein Held“ schloss er seine Rede zu seinem Vater gerichtet ab, ein schöner Moment der Verleihung, der aber später leider überschattet wird.


Die nächste Kategorie war die des besten internationalen Films, in der das japanische Drama „Drive My Car“ gewann. Der Regisseur Ryusuke Hamaguchi nahm den Preis entgegen, der dafür dankte, dass man sein „Auto in die Vereinigten Staaten gebracht“ habe. Es sei ein wichtiger Gewinn für den japanischen Film.

Der beste Kurzfilm wurde dann sehr knapp abgehandelt, dass „The Long Goodbye“ gewann, konnte man sogar verpassen. Die Dankesrede war dann auch sehr knapp bemessen.

Für die beste Kostümabteilung gewann dann der Film „Cruella“, der in der Punk-Rock-Revolution spielte und wahrlich großartige Kostüme bot.


Während die Corona-Pandemie die Filmproduktionen auf Eis legte, nahm sich der heute 61-jährige Kenneth Branagh die Zeit, um zurückzublicken, zurück in seine Kindheit, als er in Belfast aufwuchs und die Unruhen aufkamen. Diese Zeit hat er nun in seinem neuen Film autobiografisch aufgearbeitet und präsentiert die Geschichte im in Schwarz-Weiß gehaltenen Film „Belfast“: Für dieses Werk konnte Kenneth Branagh in der Kategorie des besten Original-Drehbuchs gewinnen. Auch hier hetzte die Show gleich weiter in die nächste Kategorie und verlieh den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch, welches Siân Heder für den Film „Coda“ schrieb.

Für den besten Schnitt gewann der bei der Verleihung überaus erfolgreiche Epos „Dune“, der direkt darauf noch für das beste Produktionsdesign abräumte.

"But I saw you there Too much to bear You were my life, but life is far away from fair Was I stupid to love you? Was I reckless to help? Was it obvious to everybody else?"


Auszug des Textes vom Billie Eilish „James Bond“-Song „No Time To Die“, der für den besten Song in einem Film gewinnen konnte. "Wow, oh mein Gott! Leute, das ist so unglaublich“ - Billie Eilish konnte ihre Freude kaum in Worte darüber ausdrücken, dass sie und ihr Bruder Finneas O'Connell für den Song einen Oscar gewinnen konnten.


Anschließend ging es zur besten Regie und die Favoritin Jane Campion konnte für ihre Inszenierung des Netflix-Films „The Power Of The Dog“ gewinnen. Der wohl größte Oscar-Favorit, der von seinen zwölf Nominierungen letztlich nur einen Oscar gewinnen konnte.

Für einen Aufreger und kleinen Schock-Moment sorgte dann Will Smith, der plötzlich Chris Rock schlug. Dieser war als Laudator auf der Bühne, um den besten Dokumentarfilm vorzustellen, wobei er einige Witze riss, jedoch auch auf Kosten anderer. So über Will Smiths Frau Jada Pinkett, bei der er sich über ihren rasierten Kopf lustig machte und einen „Gl Jane 2“-Vergleich zog. Jada Pinkett, die vor einem Jahr über ihren Haarausfall offen kommunizierte, fand den Witz nicht sonderlich lustig und verdrehte die Augen. Bei Will Smith platze die Wutschnur und er schritt schnurstracks auf die Bühne auf Chris Rock zu und schlug dem verdutzten „Saw: Spiral“-Star mitten ins Gesicht. Wer noch verwirrt drein sah und sich fragte, was er gerade sah, bekam gleich darauf mit, dass es Will Smith sehr ernst war. „Nimm den Namen meiner Frau nicht in deinen verdammten Mund“ brüllte er, sehr deutlich durch den Saal.


Nur wenige Minuten nach dem Schock war dann die Verleihung des besten Hauptdarstellers und der Oscar ging an Will Smith. Beim Entgegennehmen des Oscars nahm er sich viel Zeit, sprach über fünf Minuten. Er entschuldigte sich bei der Academy und den Gästen, nicht aber bei Chris Rock. Dennoch soll dieser nicht weiter gegen ihn vorgehen, da die Polizei von Los Angeles angab, dass Chris Rock es abgelehnt habe, Anzeige zu erstatten.


Dann ging Will Smith auf seinen Oscargewinn, seine Rolle des „Richard Williams“ und dessen Bedeutung ein, während er in Tränen ausbrach. Man müsse seine Familie beschützen, so wie es „Richard Williams“ tat, es sei wie eine Art Metapher über das Leben: „Leute zerreißen sich den Mund über dich. Du musst das aushalten, dass dich die Leute nicht respektieren. Und du musst lächeln und so tun, als ob es okay wäre“.


Die darauffolgende Auszeichnung für das beste Make-Up und Haare ging unter dem vorangegangenen aber sicher bei vielen unter und das „The Eyes Of Tammy Faye“ gewinnen konnte, bleibt Randnotiz und ein exemplarisches Beispiel für die teilweise recht hektische, hetzende Art der Show. Für manche Kategorien lässt man sich überaus viel Zeit, für andere blieb dann manchmal nur noch eine Randnotiz übrig.


Dann ging es zur besten Hauptdarstellerin des Jahres, für welche Jessica Chastain ausgezeichnet wurde. Im Film „The Eyes of Tammy Faye“ verkörperte sie „Tammy Faye“ sehr authentisch und stark, so dass sie nun von der Academy den begehrten Preis für die beste Hauptdarstellerin gewinnen konnte.

Kurz nach halb sechs unserer Zeit kam es dann zur letzten und wichtigen Verleihung des besten Films und es kam zu einer großen Überraschung. „The Power Of The Dog“ war der große Favorit, doch es wurde ein Film mit dem wohl nicht viele rechneten, denn der beste Film 2022 wurde „Coda“. Drei Mal wurde der Film nominiert, drei Mal konnte der Film von Regisseurin Siân Heder nun gewinnen. „Coda“ ist ein Coming-Of-Age-Drama über die 17-jährige Rossi, die in einer gehörlosen Familie als einziges hörendes Familienmitglied aufwuchs. Als sie plötzlich die Leidenschaft am Singen fand, begann in ihr der Traum aufzukeimen, dass sie auf einem Collage Musik studieren will. Ihre Familie hält jedoch von ihrem Traum nichts, kann sie sie nicht singen hören.


Während Netflix zwar sehr viele Nominierungen gewinnen konnte, konnte Apple direkt mit ihrer ersten Nomination eines Films als bester Film gewinnen und mit der Verkündung des besten Films gab es Standing Ovations bei der Verleihung.



Alle Nominierten und Gewinner im Überblick (die Gewinner sind fett markiert):


Für die Kategorie „Bester Film“:

  • „The Power Of The Dog“

  • „Coda“ GEWINNER

  • „Dune“

  • „Belfast“

  • „King Richard“

  • „Licorice Pizza“

  • „Drive my Car“

  • „West Side Story“

  • „Don´t Look Up“

  • „Nightmare Alley“


Für die Kategorie „Beste Regie“:

  • Steven Spielberg für „West Side Story“

  • Paul Thomas Anderson für „Licorice Pizza“

  • Kenneth Branagh für „Belfast“

  • Ryusuke Hamaguchi für „Drive my Car“

  • Jane Campion für „The Power Of The Dog“ GEWINNER


Für die Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“:

  • Nicole Kidman für „Beeing The Ricardos“

  • Penelope Cruz für „Parallele Mütter“

  • Kirsten Stewart für „Spencer“

  • Olivia Colman für „Frau im Dunkeln“

  • Jessica Chastain für „The Eyes Of Tammy Faye“ GEWINNER


Für die Kategorie „Bester Hauptdarsteller“:

  • Benedict Cumberbatch für „The Power Of The Dog“

  • Andrew Garfield für „tick, tick... Boom!“

  • Denzel Washington für „Macbeth“

  • Will Smith für „King Richard“ GEWINNER

  • Javier Bardem für „Beeing The Ricardos“


Für die Kategorie „Beste Nebendarstellerin“:

  • Kirsten Dunst für „The Power of The Dog“

  • Jessie Buckley für „Frau im Dunkeln“

  • Judy Dench für „Belfast“

  • Ariana DeBosse für „West Side Story“ GEWINNER

  • Aunjanue Ellis für „King Richard“


Für die Kategorie „Bester Nebendarsteller“:

  • Kodi Smith-McPhee für „The Power Of The Dog“

  • Jesse Plemons für „The Power Of The Dog“

  • Ciaran Hinds für „Belfast“

  • Troy Kotsur für „Coda“ GEWINNER

  • J. K. Simmons für „Beeing The Ricardos“


Für die Kategorie „Bester Animationsfilm“:

  • „Encanto“ GEWINNER

  • „Luca“

  • „Raya und der letzte Drache“

  • „Flee“

  • „Die Mitchells gegen die Maschinen“


Für die Kategorie „Bester Dokumentarfilm“:

  • „Summer Of Soul“ GEWINNER

  • „Flee“

  • „Writing With Fire“

  • „Attica“

  • „Ascension“


Für die Kategorie „Bester internationaler Film“:

  • „Der schlimmste Mensch der Welt“

  • „The Hand Of God“

  • „Flee“

  • „Drive My Car“ GEWINNER

  • „Lunana. Das Glück liegt im Himalaya“


Für die Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“:

  • „Coda“ GEWINNER

  • „Drive My Car“

  • „Dune“

  • „The Power Of The Dog“

  • „Frau im Dunkeln“


Für die Kategorie „Bestes Original-Drehbuch“:

  • „Belfast“ GEWINNER

  • „King Richard“

  • „Licorice Pizza“

  • „Don´t Look Up“

  • „Der schlimmste Mensch der Welt“


Für die Kategorie „Beste Kamera“.

  • „The Power Of The Dog“

  • Dune“ GEWINNER

  • „West Side Story“

  • „Nightmare Alley“

  • „Macbeth“


Für die Kategorie „Bester Schnitt“:

  • „Dune“ GEWINNER

  • „King Richard“

  • „tick, tick... Boom!“

  • „Don´t Look Up“

  • „The Power Of The Dog“


Für die Kategorie „Beste Musik“:

  • „Dune“ GEWINNER

  • „Encanto“

  • „The Power Of The Dog“

  • „Don´t Look Up“

  • „Parallele Mütter“


Für die Kategorie „Bester Original-Song“:

  • „No Time To Die“ aus „James Bond – Keine Zeit zu sterben“ GEWINNER

  • „Be Alive“ aus „King Richard“

  • „Dos Oruguitas“ aus „Encanto“

  • „Down To Joy“ aus „Belfast“

  • „Somehow You Do“ aus „Four Good Days“


Für die Kategorie „Bester Sound“:

  • „Belfast“

  • „Dune“ GEWINNER

  • „The Power Of The Dog“

  • „James Bond – Keine Zeit zu sterben“

  • „West Side Story“


Für die Kategorie „Beste visuelle Effekte“:

  • „Spider-Man: No Way Home“

  • „Dune“ GEWINNER

  • „James Bond – Keine Zeit zu sterben“

  • „Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings“

  • „Free Guy“


Für die Kategorie „Beste Kostüme“:

  • „Cruella“ GEWINNER

  • „West Side Story“

  • „Dune“

  • „Cyrano“

  • „Nightmare Alley“


Für die Kategorie „Bestes Make-Up und Haare“:

  • „Cruella“

  • „House Of Gucci“

  • „Der Prinz aus Zamunda 2“

  • „The Eyes Of Tammy Faye“ GEWINNER

  • „Dune“


Für die Kategorie „Bestes Produktionsdesign“:

  • „Dune“ GEWINNER

  • „West Side Story“

  • „The Power Of The Dog“

  • „Nightmare Alley“

  • „Macbeth“


Für die Kategorie „Bester Kurzfilm“:

  • „Please Hold“

  • „The Long Goodbye“ GEWINNER

  • „On My Mind“

  • „The Dress“

  • „Ala Kachuu – Take And Run“


Für die Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“:

  • „Robin Robin“

  • „Bestia“

  • „The Windshield Wiper“ GEWINNER

  • „Boxballet“

  • „Affairs Of The Heart“


Für die Kategorie „Dokumentar-Kurzfilm“:

  • „Audible“

  • „The Queen Of Basketball“ GEWINNER

  • „Three Songs For Benazir“

  • „Lead Me Home“

  • „When We Were Bullies“


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