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Disney gewinnt Plagiatsprozess: Keine Urheberrechtsverletzung bei „Vaiana“

Toni Schindele

Walt Disney Pictures hat vor Gericht einen wichtigen Sieg errungen: Die Plagiatsklage des US-amerikanischen Drehbuchautors und Animators Buck Woodall gegen den Konzern wurde abgewiesen.


Disney gewinnt Plagiatsprozess: Keine Urheberrechtsverletzung bei „Vaiana“
Bildnachweis: © 2024 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Buck Woodall hatte behauptet, dass Disney wesentliche Elemente seines unveröffentlichten Projekts „Bucky the Wave Warrior“ für die Entwicklung der „Vaiana"-Filme genutzt habe. Doch die Jury sah keine Urheberrechtsverletzung gegeben. Woodall entwickelte zwischen 2003 und 2008 eine Geschichte um einen polynesischen Jugendlichen, der entgegen elterlicher Widerstände eine abenteuerliche Reise unternimmt und dabei auf Halbgötter und mythologische Wesen trifft. Er übergab umfangreiches Material, darunter Drehbücher, Storyboards und Charakterillustrationen, an Jenny Marchick, damalige Entwicklungsleiterin bei Mandeville Films – einem Studio mit enger Verbindung zu Disney. In seiner Klage führte Woodall mehrere Parallelen zu „Vaiana“ an, darunter die jugendliche Hauptfigur, tierische Begleiter und die Navigation anhand der Sterne.


Er forderte deshalb ursprünglich 2,5 Prozent der Bruttoeinnahmen beider „Vaiana“-Filme sowie die gerichtliche Bestätigung seiner Urheberrechte. Doch eine frühere Klage war bereits im November 2024 als verfristet abgewiesen worden, weshalb sich Woodalls neuerliche Forderung auf „Vaiana 2“ konzentrierte. Disney bestritt die Vorwürfe direkt vehement. Die Verteidigung betonte, dass die „Vaiana“-Macher keinen Zugang zu Woodalls Skript hatten und die filmischen Motive auf etablierte Erzähltraditionen sowie die Handschrift der Regisseure John Musker und Ron Clements zurückzuführen seien. Zudem legte Disney umfassende Entwicklungsunterlagen vor, um die Eigenständigkeit von „Vaiana“ zu belegen.


Das Verfahren fand nun vor einem Bundesgericht in Los Angeles statt und die Jury kam nach zweieinhalb Stunden Beratung zu einem einstimmigen Urteil: Es gebe keine Hinweise darauf, dass Disney Zugang zu Woodalls Material hatte, weshalb eine inhaltliche Prüfung der Werke nicht erforderlich sei. Während der Verhandlung wurden mehrere Fassungen von Woodalls Skript sowie der komplette erste „Vaiana“-Film gezeigt, um die Argumente beider Seiten zu beleuchten. Ein Sprecher von Disney begrüßte das Urteil und unterstrich den Stolz auf die kreative Arbeit hinter „Vaiana“. Woodalls Anwalt äußerte hingegen Enttäuschung und kündigte an, weitere rechtliche Schritte zu prüfen. Parallel dazu läuft aber ohnehin bereits eine separate Klage gegen „Vaiana 2“, in der Woodall zudem bis zu 10 Millionen US-Dollar Schadensersatz fordert.

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