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Dreharbeiten zur Neuverfilmung von „Mädchen in Uniform“ gestartet

  • Autorenbild: Toni Schindele
    Toni Schindele
  • vor 1 Tag
  • 2 Min. Lesezeit

In Brandenburg haben die Dreharbeiten zu einer Neuverfilmung von „Mädchen in Uniform“ begonnen. Regie führt die junge Filmemacherin Justina Jürgensen, die damit ihr Kinodebüt gibt und zugleich das Drehbuch zur neuen Adaption des queeren Filmklassikers verfasst hat.


Dreharbeiten zur Neuverfilmung von „Mädchen in Uniform“ gestartet
Bildnachweis: © Nordpolaris | Foto: Julia Terjung

Die neue Verfilmung von „Mädchen in Uniform“ greift einen Stoff auf, der rund 100 Jahre zurückreicht. Der 1931 unter der Regie von Leontine Sagan entstandene Originalfilm gilt als Meilenstein der deutschen Filmgeschichte und als Pionierwerk des queeren Kinos. Basierend auf dem Theaterstück der Autorin Christa Winsloe, die auch am Drehbuch beteiligt war, erzählte der Film von der jungen Internatsschülerin Manuela von Meinhardis und ihrer emotionalen Bindung zu der Lehrerin Fräulein von Bernburg – ein Motiv, das in der damaligen Zeit als explizit lesbische Thematik provozierte. Mit einem vergleichsweise kleinen Budget von 55.000 Reichsmark entwickelte sich die Produktion zu einem internationalen Erfolg, der bis 1934 Einnahmen in Millionenhöhe erzielte und in Venedig sowie in Tokio ausgezeichnet wurde. Gleichzeitig stieß „Mädchen in Uniform“ früh auf Widerstand: Die Nationalsozialisten verboten den Film aufgrund seiner Kritik an preußischer Disziplin und der subversiv gelesenen Liebesthematik.


Viele Beteiligte emigrierten, und erst Jahrzehnte später wurde das Werk von feministischen und queeren Bewegungen wiederentdeckt. Das Remake von 1958 mit Romy Schneider und Lilli Palmer erreichte in seiner glatteren Interpretation nicht die gesellschaftliche Sprengkraft des Originals, machte die Geschichte jedoch für ein breiteres Publikum zugänglich. Über 60 Jahre später hat sich nun Justina Jürgensen der Geschichte angenommen, die für sie eine besondere Bedeutung hat, wie sie in einer Pressemitteilung betonte: „Es war immer mein Wunsch, diese für mich sehr persönliche und zugleich universelle Coming-of-Age-Geschichte neu zu adaptieren und den Mut und die Lebendigkeit dieser Frauen auf die Leinwand zu bringen.“ Die Handlung spielt im Frühsommer 1914 im Helenenstift, einem Internat für höhere Töchter. Dort wird die 16-jährige Manuela auf ein Leben im Dienste des Kaiserreichs vorbereitet.


Im repressiven Klima der Anstalt findet sie jedoch Nähe und Verständnis allein bei ihrer Klassenlehrerin Elisabeth von Bernburg. Zwischen der Schülerin und der älteren Lehrerin entwickelt sich eine verbotene Beziehung, die in einer von strenger Ordnung geprägten Umgebung dramatische Folgen nach sich zieht. Die Hauptrollen übernehmen Derya Akyol, die bald in „Euphorie“ zu sehen sein wird, und Josefine Koenig. Zum weiteren Ensemble gehören zudem unter anderem Jannis Niewöhner, Leonie Benesch, Marie Bäumer, Angela Winkler, Rainer Bock und Maria Simon. Für die Kamera zeichnet Felix Pflieger verantwortlich, das Szenenbild stammt von Silke Buhr, die Kostüme entwirft Tanja Hausner. „Mädchen in Uniform“ ist eine Produktion von Nordpolaris in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk. Den Verleih übernimmt Tobis. Der Kinostart ist für 2026 vorgesehen.

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