Donald Sutherland ist im Alter von 88 Jahren in Miami verstorben. Er galt über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg als eine der bedeutsamsten Persönlichkeiten Hollywoods. Sutherland, bekannt für seine vielseitigen Rollen als Schurke und Antiheld, war bis zuletzt aktiv vor der Kamera tätig. Sein Tod wurde nun von seinem Sohn, Kiefer Sutherland, via der Kurznachrichtenplattform X (ehemals Twitter) bestätigt.
Sutherlands Schauspielkarriere begann in den 1960er Jahren mit kleineren Rollen in britischen und amerikanischen Produktionen. Der Durchbruch gelang ihm 1970 mit dem Film „MAS*H“, in dem er die Rolle des Captain Benjamin Franklin Hawkeye Pierce spielte. Diese Rolle katapultierte ihn in den internationalen Ruhm und legte den Grundstein für eine Vielzahl bedeutender Rollen in den folgenden Jahrzehnten. In den 1970er Jahren spielte Sutherland in einer Reihe von einflussreichen Filmen. In „Klute“ (1971), unter der Regie von Alan J. Pakula, spielte er an der Seite von Jane Fonda, die für ihre Rolle den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann. In „Die Adler sind gelandet“ (1976) spielte er einen IRA-Saboteur in einem hochspannenden Kriegsfilm, der von John Sturges inszeniert wurde.
Seine Darstellung in „Die Körperfresser kommen“ (1978), einem Science-Fiction-Horrorfilm unter der Regie von Philip Kaufman, bleibt ein Meilenstein seiner Karriere. Weitere bemerkenswerte Filme aus dieser Zeit sind „1900“ (1976) von Bernardo Bertolucci, wo er neben Robert De Niro und Gérard Depardieu spielte, und „Der große Eisenbahnraub“ (1979) von Michael Crichton. In den 1980er und 1990er Jahren setzte Sutherland seine beeindruckende Karriere mit einer Vielzahl von Rollen in unterschiedlichen Genres fort. In „Eine demanzipierte Frau“ (1982) spielte er neben Mary Tyler Moore in einer Adaption von Judith Rossners Roman. Er war Teil des Ensembles von Oliver Stones „JFK – Tatort Dallas“ (1991), wo er eine Schlüsselrolle als mysteriöser Regierungsinformant übernahm.
In „Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen“ (1991) unter der Regie von Ron Howard zeigte er erneut seine Vielseitigkeit. In den letzten Jahrzehnten hat Sutherland weiterhin bedeutende Rollen übernommen. Besonders hervorzuheben ist seine Darstellung des Präsidenten Coriolanus Snow in der erfolgreichen „Die Tribute von Panem“-Filmreihe zwischen 2012 und 2015 mit einer blendenden Mischung aus kalter Machiavellismus, aristokratischer Überlegenheit und subtiler Bedrohung. Diese Rolle brachte ihm nicht nur Anerkennung bei einem neuen, jüngeren Publikum, sondern auch Lob von Kritikern. Seine darstellerische Intensität und sein unverwechselbares Äußeres, geprägt durch seine markanten Gesichtszüge und seine imposante Statur, machten ihn zu einer unverwechselbaren Präsenz auf der Leinwand.
Neben seiner Filmkarriere hat Sutherland auch im Fernsehen bedeutende Spuren hinterlassen. Sein Beitrag zur Filmkunst wurde mehrfach anerkannt. 2018 erhielt Sutherland den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk, eine Auszeichnung, die seine langjährige und herausragende Karriere würdigt. Zu seinen weiteren Ehrungen zählen der Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und zahlreiche internationale Preise und Nominierungen. Donald Sutherland war zweimal verheiratet, zunächst mit der Schauspielerin Lois Hardwick und später mit Shirley Douglas, der Tochter des kanadischen Politikers Tommy Douglas. Mit Douglas hatte er zwei Kinder, darunter den bekannten Schauspieler Kiefer Sutherland.
Seit 1972 war er mit der französisch-kanadischen Schauspielerin Francine Racette verheiratet, mit der er drei Söhne hat: Rossif, Angus und Roeg, die ebenfalls im Filmbusiness tätig sind. Sutherland engagierte sich politisch und sozial. Er hat sich für verschiedene wohltätige Zwecke eingesetzt und sich öffentlich gegen den Vietnamkrieg und andere politische Missstände ausgesprochen. Auch im hohen Alter zeigte er keine Anzeichen des Rückzugs und blieb weiterhin aktiv im Geschäft, zur Freude seiner zahlreichen Fans weltweit. Sein letzter Film ist das Biopic-Drama „Miranda’s Victim“ von Michelle Danner, das hierzulande noch nicht herausgekommen ist.
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