Nach rund sechs Jahren zieht Sony Pictures offenbar den Schlussstrich unter sein ambitioniertes Spider-Man-Antihelden-Universum. Nach dem erneuten Flop „Madame Web“ und auch wenn „Kraven the Hunter“ noch ansteht, sollen die Verantwortlichen bereits den Stecker gezogen haben.
Laut einem Bericht von The Wrap wird der kommende Film „Kraven the Hunter“ das letzte Kapitel des Sony Spider-Man Universe (SSU) darstellen – einem der kostspieligsten Versuche Hollywoods, ein eigenes filmisches Universum zu etablieren, jedoch ohne die zentrale Figur Spider-Man. Das SSU startete 2018 mit dem finanziell erfolgreichen „Venom“, der weltweit über 850 Millionen US-Dollar einspielte. Es folgten die Fortsetzung „Venom: Let There Be Carnage“ sowie die weniger überzeugenden Filme „Morbius“ und „Madame Web“. Letztere scheiterten sowohl an der Kinokasse als auch bei den Kritiken. Insbesondere der letzte Ableger „Madame Web“ setzte mit einem Rotten-Tomatoes-Score von 13 % einen neuen Negativrekord und erzielte am Eröffnungswochenende nur magere 25,8 Millionen US-Dollar – das schlechteste Startergebnis in der Geschichte des SSU.
Trotz Produktionskosten von über 465 Millionen Dollar stieß das SSU bei Publikum und Kritik auf immer geringeres Interesse. Während die Venom-Filme noch solide Einnahmen generierten, scheiterten neuere Projekte wie „Morbius“ und „Madame Web“ deutlich. Aber auch die Box-Office-Prognosen für den nächsten Film „Kraven the Hunter“, der nach mehreren Verschiebungen diese Woche in die Kinos kommt, stehen ebenfalls schlecht: Ein Startwochenende mit Einnahmen von lediglich 20 Millionen US-Dollar wird erwartet. Diese Gesamtsituation soll dazu geführt haben, dass die Verantwortlichen bei Sony jetzt keine Hoffnung mehr in ihrem SSU sehen, noch ein kommerziell erfolgreiches Superhelden-Franchise aufzubauen.
Ein Insider bei Sony fasst die Probleme des SSU laut The Wrap folgendermaßen zusammen: „Das größte Problem bei den Spider-Man-Ablegern ist die fehlende Qualitätskontrolle. Die Filme sind einfach nicht gut.“ Statt auf weitere Antihelden-Geschichten soll Sony sich nun auf seine etablierten Marken konzentrieren wollen. Dazu gehören der kommende vierte „Spider-Man“-Film mit Tom Holland, die erfolgreichen „Spider-Verse“-Animationsfilme und eine geplante „Spider-Man“-Noir-Serie mit Nicolas Cage.
Comentários