Eine gewaltige, monumentale und wahrlich epische Heldenreise in drei Epen schwebte Zack Snyder vor, die „Justice League“-Trilogie. Nachdem im vergangenen Jahr dann doch noch seine Vision des ersten Films erschien, werden die beiden weiteren Filme seiner drei geplanten „Justice League“-Filme wohl nicht mehr kommen. Doch worum wäre es denn in diesen gegangen?
Bildnachweis: 1: Von Gage Skidmore, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50493947 2: © 2017 Warner Bros. Ent. Inc.
Zack Snyder war inmitten der Dreharbeiten zum Superhelden-Film „Justice League“, als er plötzlich wegen eines tragischen Schicksalsschlag aussteigen musste. Daraufhin übernahm der Regisseur Joss Whedon die Regie und brachte mit groß angelegten Nachdrehs eine eigene, ganz neue Idee in die Kinos. Doch die finale Kinofassung beinhaltete laut Snyder nur noch ein Viertel seines Films...
Und dann kam dieser Film auch nur mäßig erfolgreich an und so begannen bald erst leise, dann immer lauter werdende Rufe nach dem Snyder Cut, also der Idee von Zack Snyder, die bisher nicht ins Kino kam. Und dann wurde 2020 tatsächlich bekanntgegeben, dass der Snyder Cut kommen soll und zwar für die Streaming-Plattform HBOmax. Eine Nachricht, mit der wohl keiner rechnete, nicht einmal Zack Snyder ging davon aus, dass er seine Vision doch noch vorstellen durfte. Er machte sich daran, seinen Cut des Films zu schneiden und kündigte früh an, dass er keine einzige Szene übernehmen wird, die Joss Whedon inszenierte. „Ich würde den Film zerstören“ wie er damals sagte und dabei machte er keinen Hehl daraus, was er vom Film hielt, den er sogar als „Frankensteins Monster“ bezeichnete.
Zack Snyder gemeinsam mit „Wunder Woman“-Darstellerin Gal Gadot am Set:
Bildnachweis: © 2017 Warner Bros. Ent. Inc.
Warner Bros. gab Zack Snyder etwa 70 Millionen US-Dollar für seinen Directors Cut, für welchen er am 6. Januar 2020 einen einmaligen Nachdreh durchführte. Vier Minuten entstanden an dem Tag, insgesamt hat sein „Justice League“-Film dann eine Lauflänge von vier Stunden (242 Minuten). Am 18. März startete dann „Zack Snyder’s Justice League“ auf HBOmax und in Deutschland auf Sky. Er führte die Geschichte direkt nach und mit dem Ende von „Batman v Superman: Dawn of Justice“ weiter und erzählte seinen ausschweifenden Superhelden-Epos, der letztlich mit einem offenen Ende endet. Fast einem Cliffhanger, welcher weitere Filme andeutet, die aber nie kommen werden. Denn als Zack Snyder ursprünglich „Justice League“ konzipierte, hatte er einen Plan für insgesamt drei Filme. Auch wenn nachdem erschienen Directors Cut von „Justice League“ viele Fans Aufrufe starteten für weitere Filme. Unter dem Hashtag #restorethesnyderverse forderten die Fans, dass man Zack Snyder die Möglichkeit geben solle, seine DC-Vision weiterzuerzählen. Doch Warner Bros. machte ebenso schnell wieder klar, dass der Snyder-Cut eine einmalige Sache bleibt und kein weiterer „Justice League“-Film von Zack Snyder kommen soll. Auch Zack Snyder gab bereits an, dass dies sein letzter DC-Film ist und auch wenn man niemals nie sagen sollte, sind ein „Justice League 2“ und ein „Justice League 3“ recht unwahrscheinlich. Auch deswegen, weil sie sehr viel Produktionsbudget beanspruchen würden, wie die durchgesickerten Ideen für die Filme andeuteten. Außerdem kommt noch hinzu, dass Zack Snyders DC-Werke im gesamten nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnten und allein schon aus finanzieller Sicht ist Warner Bros.‘ Entscheidung wirtschaftlich vernünftig. Doch was war Zack Snyders Plan für den zweiten und dritten Teil?
Bildnachweis: © 2017 Warner Bros. Ent. Inc.
Einiges ist hierzu in verschiedenen Interviews durchgesickert, so dass man eine grobe Handlung der beiden Filme zusammenklamüsern kann. Während des ersten Films fand die „Justice League“ zusammen und nach dem dramatischen Finale des ersten Films würden sie aufbrechen, um Darkseid zu finden. Sie schmieden einen abenteuerlichen, riskanten Plan – bei dem wohl auch einige Green Lanterns eine Rolle spielen – um ihn zu besiegen. Ihr Plan schlägt aber fehl, die Konsequenzen daraus sind fatal. Denn daraufhin wird Darkseid auf die Erde kommen, dem Heimatplaneten vieler der Helden und er zieht eine brutale Schneide der Verwüstung. Dabei würde er auch Supermans Frau Lois Lane töten, was den zurückgekehrten Superman bricht. Die Helden geraten in einen heftigen Streit und Superman scheint plötzlich die mächtige Waffe von Darkseid zu sein. Die Hoffnung scheint verloren und in dieser aussichtslosen Situation würde der Film enden. Sicher mit einem Cliffhanger...
Die Angaben zum dritten und finalen Teil von Zack Snyders „Justice League“-Trilogie sind dabei recht unoriginell, denn musste sich das DC-Werk „Justice League“ sowieso schon den „Avangers“-Vergleichen vom Hause Marvel herumschlagen, bedient man sich im dritten Film der Prämisse des finalen und vierten „Avengers“- Teil „Avengers: Endgame“. Denn nachdem auch in diesem Finale die Helden zunächst eine folgenschwere Niederlage erlitten, konnten sie über eine abenteuerliche Zeitreise die Welt retten. Es war der große Abschluss, wahrlich das Endgame des bisherigen Marvel Cinematic Universe, der Abschluss der „Avengers“-Reihe und das finale Kapitel vieler Superhelden. Heute ist der Film einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, nur „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ konnte mehr einspielen. Und in den durchgesickerten Informationen zum dritten „Justice League“-Filmen heißt es, dass die Helden auch über eine Zeitreise die Welt wieder retten sollten.
„Ich frage mich oft, in wie vielen alternativen Zeitlinien du die Welt zerstörst, weil du offen gesagt nicht den Mut hast, selbst zu sterben.“
Einer der letzten Worte, die der Joker im Finale von „Zack Snyder’s Justice League“ an Batman richtet. Eine Frage, die im dritten Film, im Finale eine wichtige Rolle spielen wird. Denn nicht nur Superman litt unter dem Tod von Lois Lane, auch Batman, der sie eigentlich beschützen sollte, ihren Tod aber nicht verhindern konnte. Nachdem Bruce Wayne aka Batman lange, sehr lange die haarsträubenden Abenteuer überstehen konnte, opfert sich Batman im Finale. Er stirbt, um den anderen eine Chance zu geben, beantwortet indirekt Jokers Frage und bereitet das letzte große Abenteuer der „Justice League“. Es entsteht eine andere Zukunft und in dieser kehrt Lois Lane zurück. Gemeinsam mit Clark Kent aka Superman stellen sie eine umfangreiche Armee aus Menschen, Superhelden, Amazonen, Altlantern und mehr, die sich dann gemeinsam in einer alles entscheidenden Schlacht gegen Darkseid stellen würden.
Man kann also wirklich sagen, dass Zack Snyder eine gewaltige, monumentale und wahrlich epische Heldenreise in drei Epen vorschwebte, die auch auf der großen Leinwand funktionieren könnte. Herausfinden werden wir es aber wohl nicht mehr, da diese Filme wohl ein Gedankenspiel bleiben werden, doch wer weiß. Niemand rechnete mit dem Snyder-Cut und niemand rechnet jetzt mit der Fortführung seiner Vision, doch es lohnt sich mit Blick auf die Vergangenheit zu sagen: Sage niemals nie!
Bildnachweis: © 2017 Warner Bros. Ent. Inc.
Yorumlar