Jedes Jahr in der Woche vor Halloween werden einige sogenannte Eventfilme im Kino veröffentlicht, die speziell für diese Zeit konzipiert sind und sich an das Halloween-Publikum richten. Einer dieser Filme, der eigens für das Gruselfest geschaffen wurde, ist die schwedische Produktion „Halloween Park“, im Originaltitel „Karussell“ genannt. Doch ist dieser Film eine ideale Wahl für einen Kinobesuch zu Halloween?
Bildnachweis: © 2023 Bright Moving Pictures Sweden AB
Hast du je davon geträumt, einen Freizeitpark ganz für dich und deine Freunde zu haben? Einen Ort, an dem ihr ohne lästiges Anstehen, ohne Kosten, einfach alles auskosten könnt? Genau dieses Privileg erwartet die Hauptfiguren in „Halloween Park“, die eine exklusive Preview-Veranstaltung gewonnen haben – eine einzigartige Gelegenheit, den Park in der Halloween-Nacht zu genießen. Doch was sie nicht ahnen: Sie sind keineswegs allein in diesem Vergnügungspark …
Darum geht es:
Parkmanagerin Fiona erhält den Auftrag, sich um eine Gruppe ehemaliger Freunde zu kümmern, die eine exklusive private Vorpremiere von Halloween in Liseberg gewonnen haben. Eine ganze Nacht lang haben sie den Park ganz für sich allein. Anfangs verspricht die Nacht Spaß und Freude, während sie Zuckerwatte naschen, auf aufregende Fahrgeschäfte gehen und herzlich lachen.
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Doch plötzlich nimmt die Stimmung eine düstere Wendung, als sie entsetzt feststellen, dass sie keineswegs allein im Park sind. Die fröhliche Atmosphäre verwandelt sich in eine unheimliche Bedrohung, und die Nacht der Träume mutiert rasant zu einem wahren Albtraum. Schattenhafte Gestalten und gruselige Ereignisse lassen die Freunde um ihr Leben bangen, während sie verzweifelt nach einem Ausweg suchen. Gelingt es ihnen, die dunklen Geheimnisse des Parks zu lüften und ihrem schrecklichen Schicksal zu entkommen?
Die Rezension:
Immer wenn sich der Oktober seinem Ende zuneigt und die Vorfreude auf Halloween steigt, werden Horrorfilme und Serien veröffentlicht, die uns in die richtige Stimmung für das Gruselfest versetzen sollen. Dieses Mal haben wir es mit einer schwedischen Produktion zu tun, die sich in die lange Tradition von Halloween-Horrorfilmen einreiht und versucht, den Grusel des Saisonfests in einem schaurigen Freizeitpark-Setting zu präsentieren. Während die Idee an sich vielversprechend klingt, schafft es der Film nur stellenweise, das Potenzial auszuschöpfen.
Die Grundidee des Films ist dabei eigentlich vielversprechend: Ein Gruselpark, der im Stil des Halloween-Fests gestaltet ist, dient als Schauplatz für die Handlung. Vergnügungsparks haben an sich bereits eine einzigartige und faszinierende Atmosphäre, da sie eine Welt für sich darstellen, die sowohl abgeschlossen als auch ein Tor zu etwas Fremdartigem und Aufregendem ist. Normalerweise sind diese Parks von Menschenmassen bevölkert, doch in „Halloween Park“ ist er vermeintlich menschenleer. Eine kleine Gruppe von Menschen hat das Privileg, eine Nacht lang den Park für sich alleine zu haben. Zuckerwatte, Fahrgeschäfte und mysteriöse Attraktionen stehen zur Verfügung, aber sie sind keineswegs allein in diesem Gruselpark. Dieses Szenario erinnert stark an klassische Slasher-Filme, in denen die Protagonisten mit einem verrückten Killer eingesperrt sind – eine vielversprechende Grundlage für einen kurzweiligen Horrorspaß, der perfekt zu Halloween passt.
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Allerdings schafft es Regisseur Simon Sandquist nicht, das volle Potenzial des Settings auszuschöpfen. Die gruselige Atmosphäre des Parks wird nur gelegentlich effektiv genutzt. Das Karussell, welches dem Originaltitel seinen Namen gibt, wird atmosphärisch genutzt und das Riesenrad trägt zu schaurigen Szenen bei, trotzdem bleibt der Film oft hinter den Erwartungen zurück. Lediglich während einer Achterbahnfahrt zeigt „Halloween Park“ kurzzeitig, wie ein Horrorfilm in einem Freizeitpark funktionieren könnte.
Der Film nutzt Licht und Kamerafahrten dennoch geschickt, um eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und vermittelt ein gewisses Ambiente, das dem Fest und der Gruselästhetik von Halloween entspricht. Selbst wenn die Gruppe nur die „normalen“ Fahrgeschäfte und nicht die speziellen Halloween-Attraktionen nutzt, schafft der Film eine einzigartige Atmosphäre, die die Leere des Parks bei Nacht, seine zahlreichen Lichter und die verlassenen Fahrgeschäfte zur Geltung bringt.
Bildnachweis: © 2023 Bright Moving Pictures Sweden AB
Was „Halloween Park“ jedoch wirklich fehlt, ist der Wille, sich von der Masse abzuheben. Das vielversprechende Setting wird von einer generischen Handlung überschattet, die sich an vorhersehbaren Slasher-Konventionen orientiert. Besonders ärgerlich ist dabei, dass der Film versucht, neben der dünnen Haupthandlung im Park auch eine traumatische Halloweenparty von Jugendlichen aufzuarbeiten. Dies verleiht der Geschichte eine seltsame Melancholie und pseudo-tiefsinnige Elemente, die dem Film mehr schaden als nützen. Statt den Horror zu verstärken, nimmt dieser Ansatz ihm die Wirkung und für einen gesellschaftskritischen Kommentar ist die Handlung einfach zu stupide.
In "Halloween Park" fallen die handelnden Figuren leider stark in die Klischees des Horrorfilms und bleiben dadurch recht flach und eindimensional. Dies wirkt sich negativ auf die Logik ihrer Entscheidungen im Film aus, da sie oft unerklärlicherweise gegen alle Vernunft handeln. Statt als Team gegen den mörderischen Antagonisten anzutreten, verhalten sich die Protagonisten wie typische Stereotypen des Genres. Sie trennen sich ständig von der Gruppe und stürzen sich allein in die finsteren Gänge.
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Obwohl der Film gelegentlich auch nicht gerade subtil mit diesen Klischees spielt, rechtfertigt dies nicht die Tatsache, dass die Charaktere scheinbar nur stupide Entscheidungen treffen. Hier fehlt das richtige Maß zwischen Selbstironie und einer nachvollziehbaren Charakterentwicklung. Die Figuren verhalten sich wie Lämmer, die vor dem bösen Wolf fliehen, nur um nach und nach doch von ihm eingeholt zu werden. Die Tatsache, dass der Film schauspielerisch auch wenig begeistert, trägt nicht dazu bei, eine Bindung zu den eindimensionalen und auf eine einzige Charaktereigenschaft reduzierten Figuren aufzubauen. Als Zuschauer fällt es schwer, sich wirklich um das Schicksal dieser Figuren zu sorgen.
Nur Wilma Lidén, die als einzige wirklich sympathische Figur eingeführt wird, vermag es, den Film mit ihrem empathischen Schauspiel etwas zu tragen. Sie fungiert gewissermaßen als Ankerpunkt inmitten des Films. Dennoch bleibt „Halloween Park“ weitgehend innerhalb der Genre-Konventionen und versucht auf recht banale Weise zu überraschen, was jedoch nur selten gelingt. Der Film bedient sich mehrfach der Regel, dass eine Figur nur dann wirklich tot ist, wenn dies auf der Leinwand zu sehen ist, was einige der sogenannten „Überraschungen“ ungemein vorhersehbar macht.
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Der Killer im Film ist ein weiterer enttäuschender Aspekt. Er erscheint wie eine schlechte Kopie von Michael Myers. Seine Präsenz ist schwach und uninspiriert. Obwohl der Killer gegen Ende des Films brutaler wird und die Tötungen äußerst brutal und blutig werden, kann dies nicht über die mangelnde Originalität seiner Darstellung hinwegtäuschen. Das Motiv des Killers, sein Maskendesign und seine Gesamterscheinung wirken altbekannt und stereotyp. In den meisten Fällen scheint der Killer hauptsächlich Konflikte heraufzubeschwören, die das Publikum nicht wirklich berühren, da keine echte Beziehung zu den Charakteren aufgebaut wurde. Dies führt dazu, dass die Spannung und die Angst, die der Killer erzeugen soll, nicht wirklich zur Geltung kommen.
Obwohl „Halloween Park“ solide inszeniert ist und einige atmosphärische Momente bietet, kann er nicht über die Mängel der Handlung und der Charakterentwicklung hinwegtäuschen. Die fehlende Präsenz der zentralen Motive und die mangelnde Originalität hinterlassen einen eher blassen Eindruck. Der Film schafft es zwar, alle Handlungsfäden am Ende zu einem schlüssigen Abschluss zu führen und öffnet die Tür für eine mögliche Fortsetzung, dennoch hätte „Halloween Park“ mehr sein können als nur eine generische Umsetzung bekannter Slasher-Klischees. Obwohl er einige vertraute Elemente des Genres bedient, gibt es genügend Horrorfilme, die weniger auf eine in sich geschlossene Handlung setzen. Doch leider ist die Erzählung insgesamt zu vorhersehbar.
Bildnachweis: © 2023 Bright Moving Pictures Sweden AB
Immerhin ist die Erzählweise des Films recht rasant, und da der Film mit 94 Minuten recht kurzweilig daherkommt, unterhält er aufgrund des hohen Tempos, immer wieder durch schnelle Kamerafahrten verstärkt. Verspielte Drohnenaufnahmen und eine insgesamt aufs Tempo getrimmte Kamera und sanfte Schnitte verhindern, dass es langweilig wird. Der Score trägt dazu bei, die Atmosphäre zu schaffen, auch wenn er auf Schockmomente und Gruselstimmung verzichtet und stattdessen einen treibenden elektronischen Soundtrack bildet.
„Halloween Park“ gleicht bildlich gesprochen einer Achterbahnfahrt, bei der die handwerklichen Aspekte wie Kameraarbeit, Schnitt, Lichtführung und sogar die Filmmusik einladend blinken und glitzern wie die bunten Lichter der Attraktion. Die Erwartungen steigen, während du auf deinem Sitz Platz nimmst und dich gespannt auf das Abenteuer einlässt. Doch sobald die Fahrt beginnt, wird schnell klar, dass die vermeintliche wilde Fahrt gar nicht so wild ist. Die Aufregung, die du zu Beginn empfunden hast, verblasst rasch, und du fragst dich, ob du wirklich in einer Achterbahn oder eher in einem einsamen Kinderkarussell gelandet bist.
Fazit:
„Halloween Park“ verpasst die Chance, ein Halloween-Highlight zu werden. Es ist letztlich ein Film, der zwar einige handwerkliche Stärken wie gelungene Kameraarbeit und Tempo aufweist, jedoch sein Potenzial nicht ausschöpft. Die vorhersehbare Handlung und eindimensionalen Charaktere trüben das Gruselerlebnis. Trotz einiger atmosphärischer Momente und eines interessanten Settings schafft es der Film nicht, sich von der Masse abzuheben und bietet eher seichte Horrorkost.
4 von 10 Punkten
„Halloween Park“ ist seit dem 26. Oktober 2023 in den Kinos.
Omar Rudberg's göttliches Talent wird total verschenkt. Ihn in eine Heterorolle zu drängen war keine gute Idee. Aber wenigstens durfte er seinen einzigartigen Style behalten und seinen Song "Coast Side" in einem noch besserem Remix am Ende des Film's zum besten geben. Und hatte sehr viel Screentime, was mich persönlich sehr gefreut hat. Nur Dante's Tod hätte man sich klemmen können, da er der einzige der Truppe war, der richtig gelitten hat und es bereute, was passsiert war.
Die dt. Syncro ist - besonders wenn man bei Omar die sanfte Stimme von Marco Eßer gewohnt ist - richtiger Mist! 4 von 5 wegen Dante's Tod! Ansonsten für mich als absoluter Horrorfilm - Aus - Dem - Weg - Gehende war…