Argentinien, Mexiko und Australien schicken diese Filme ins Oscar-Rennen
- Toni Schindele
- vor 2 Tagen
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Immer mehr Länder geben derzeit ihre offiziellen Einreichungen für die 98. Academy Awards bekannt. Neben Deutschland, das mit „In die Sonne schauen“ ins Rennen geht, haben nun auch Argentinien, Mexiko und Australien ihre Beiträge für die Kategorie „Bester internationaler Film“ bestimmt.

Der Wettbewerb um den „Besten internationalen Film“ zählt seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Kategorien der Oscars. Jedes Land darf jährlich nur einen Titel nominieren, der in einem nationalen Auswahlverfahren bestimmt wird. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences prüft alle eingereichten Filme, erstellt im Dezember eine 15 Titel umfassende Shortlist und verkündet im Januar die endgültigen fünf Nominierungen. Am 15. März 2026 werden bei der 98. Verleihung die Gewinner bekanntgegeben. Argentinien schickt in diesem Jahr „Belén“ ins Rennen. Das Justizdrama von Dolores Fonzi basiert auf einem realen Fall, bei dem eine junge Frau nach einer Fehlgeburt wegen „infanticidio“ angeklagt wurde. Der Film, inspiriert durch das Sachbuch „Somos Belén“ von Ana Correa, thematisiert die Kriminalisierung medizinischer Notfälle während der Schwangerschaft und wurde bereits beim San Sebastián International Film Festival präsentiert.
Aus Mexiko kommt „We Shall Not Be Moved“ von Pierre Saint-Martin Castellanos. Das Drama verknüpft eine Familiengeschichte mit der Aufarbeitung des Massakers von Tlatelolco 1968, bei dem Hunderte Studierende ums Leben kamen. Im Zentrum steht die Anwältin Socorro, die jahrzehntelang den mutmaßlichen Mörder ihres Bruders verfolgt. Der Film feierte 2024 Premiere beim Festival Cinélatino in Toulouse, gewann zahlreiche Preise beim Festival von Guadalajara und wurde bei den Ariel Awards mit neun Auszeichnungen bedacht. Australien entschied sich für den dokumentarischen Hybridfilm „Die Wölfe kommen immer nachts“ von Gabrielle Brady. In Zusammenarbeit mit einer Nomadenfamilie aus der mongolischen Steppe entstand ein poetischer Film über den Verlust traditioneller Lebensweisen, Klimawandel und Urbanisierung. Die internationale Koproduktion mit Deutschland und der Mongolei feierte ihre Premiere 2024 beim Toronto International Film Festival und wurde unter anderem beim BFI London Film Festival und beim Zurich Film Festival gezeigt.