Arthouse-Erfolg: Oscar-Hoffnung „In die Sonne schauen“ überschreitet nächsten Meilenstein an den Kinokassen
- Toni Schindele
- vor 6 Stunden
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Die deutsche Oscar-Hoffnung „In die Sonne schauen“ hat einen weiteren Meilenstein an den Kinokassen erreicht. Fünf Wochen nach dem Kinostart am 28. August meldet der Verleih Neue Visionen, dass das in Cannes prämierte Drama die Marke von 250.000 Kinobesuchern überschritten hat.

Der neue Film von Regisseurin Mascha Schilinski war bereits mit einem außergewöhnlich starken Auftakt gestartet: Schon in der ersten Spielwoche lösten über 105.000 Menschen ein Ticket. Mit 250.000 Eintritten in der fünften Woche zeigt sich nun, dass die Resonanz auch über den Premierenhype hinaus anhält. Zwar sind die Zuwachsraten nach dem Start merklich abgeflacht, doch liegt der Verlauf stabil über dem Niveau vergleichbarer Titel. Im deutschen Arthouse-Segment markiert eine Gesamtreichweite von 200.000 Besuchen bereits einen deutlichen Erfolg. Zahlreiche Festivalpreisträger wie „Past Lives“ oder „Aftersun“ erreichten dieses Niveau gar nicht. Nach derzeitigem Verlauf deutet sich ein Einspielergebnis zwischen 350.000 und 450.000 Besuchen an. Ein erneuter Schub wäre allerdings möglich, sollte der Film im Dezember auf die Oscar-Shortlist gelangen.
Üblicherweise greifen Kinos solche Titel dann erneut ins Programm auf, und es entstehen zweite Besucherspitzen. Eine tatsächliche Nominierung in der Kategorie „Bester internationaler Film“ könnte das Publikum noch einmal deutlich erweitern und die Gesamtreichweite auf 600.000 bis 1 Million Kinobesucher steigern. Das Produktionsbudget des Films liegt bei 1,6 Millionen Euro. Nach fünf Wochen dürfte „In die Sonne schauen“ damit bereits in einem Bereich angekommen sein, der die Kostendeckung in greifbare Nähe rückt. Ob das Drama in die Riege der großen Publikumserfolge des deutschen Arthouse-Kinos aufsteigen kann, entscheidet sich in den kommenden Monaten – und hängt wesentlich davon ab, ob die internationale Award-Saison die Besucherzahlen ein weiteres Mal befeuert. Schon jetzt gehört Schilinskis Werk aber zu den erfolgreichsten deutschen Arthouse-Filmen des Jahres.