Blauer Panther – TV & Streaming Award wurde verliehen: „Cassandra“, „Schwarze Früchte“ und „Tschappel“ räumen ab
- Toni Schindele
- vor 12 Stunden
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In München ist zum 37. Mal der Blauer Panther – TV & Streaming Award verliehen worden. Die BMW Welt wurde damit erneut zum Treffpunkt der deutschsprachigen Fernseh- und Streamingbranche.

Der Blaue Panther gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Fernseh- und Streamingbereich. Seit seiner Neuausrichtung im Jahr 2022 bezieht der Preis auch digitale Formate stärker ein und versteht sich als Spiegel der aktuellen Bewegtbildlandschaft. Die diesjährige Verleihung fand am 22. Oktober in der BMW Welt in München statt, moderiert von Esther Sedlaczek. Cathy Hummels führte durch das Begleitprogramm am Blue Carpet. Das Showkonzept, erstmals produziert von Riverside Entertainment, setzte auf individuell gestaltete Momente für die Preisträgerinnen und Preisträger. Ziel war es, die künstlerischen Leistungen stärker in den Mittelpunkt zu rücken und die Preisverleihung zugleich für digitale Zielgruppen zugänglich zu machen. Die Veranstaltung ist in der ARD-, ZDF- und 3sat-Mediathek abrufbar. In der Kategorie Fiktion erhielt Regisseurin Pia Strietmann den Blauen Panther für „Herrhausen – Der Herr des Geldes“.
Laut Jury überzeugte ihre Inszenierung durch eine präzise Figurenführung und den klaren Blick auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Spannungen der Zeit. Gernot Krää wurde für das Drehbuch zu „Rosenthal“ ausgezeichnet, das nach Einschätzung der Jury durch seinen dramaturgischen Aufbau und die sorgfältige Annäherung an die historische Realität hervorstach. Das Werk rekonstruiert das Leben des Unternehmers Max Rosenthal. Lavinia Wilson wurde als beste Schauspielerin für ihre Hauptrolle in der Netflix-Serie „Cassandra“ geehrt. In der Jurybegründung heißt es, Wilson bringe aus einem räumlich und technisch begrenzten Setting heraus eine außergewöhnliche emotionale Tiefe hervor und mache so die Grenzen zwischen Menschlichkeit und künstlicher Intelligenz erfahrbar. Als bester Schauspieler wurde Lamin Leroy Gibba für die Serie „Schwarze Früchte“ ausgezeichnet. Nach Einschätzung der Jury prägt Gibba das Projekt in seiner Vielschichtigkeit als Darsteller, Autor und Produzent.
Seine Arbeit zeige eine außergewöhnliche Offenheit, mit der Themen wie Identität, Familie und Verlust erzählt werden. Der Nachwuchspreis, gestiftet von der Bayerischen Staatskanzlei, ging an Marius Beck für die Comedy-Serie „Tschappel“. Die Jury hob hervor, Beck gelinge eine authentische, humorvolle und zugleich genaue Beobachtung des ländlichen Alltags. Er verbinde persönliche Perspektive mit präzisem Gespür für Sprache und Milieu und stehe damit für eine neue Generation von Filmschaffenden. Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder verlieh den Ehrenpreis an die „Tatort“-Kommissare Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl. Die Auszeichnung würdigt ihre langjährige Zusammenarbeit und ihren Beitrag zur deutschen Fernsehgeschichte. Zuvor erinnerte eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Komponisten Klaus Doldinger, dessen Musik seit Jahrzehnten das „Tatort“-Thema prägt.
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