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Brisante KI-Strategien aufgedeckt: Disney plant artifizielle Figuren und Deepfake-Einsatz?

  • Autorenbild: Toni Schindele
    Toni Schindele
  • vor 1 Tag
  • 2 Min. Lesezeit

Die Walt Disney Company hat offenbar geplante KI-Einsätze bei zwei Großprojekten verworfen. Für das Live-Action-Remake von „Vaiana“ und den kommenden Film „Tron: Ares“ existierten fortgeschrittene Überlegungen, künstliche Intelligenz gezielt zur digitalen Erzeugung von Schauspielerpräsenz oder neuen Figuren zu nutzen.


Brisante KI-Strategien aufgedeckt: Disney plant artifizielle Figuren und Deepfake-Einsatz?
Bildnachweis: KI-generiertes Bild (DALL·E/OpenAI), redaktionell verwendet. Keine klassische urheberrechtliche Schutzfähigkeit.

Wie das Wall Street Journal berichtet, habe man bei Disney sehr konkret über den Einsatz von KI bei Figuren vor der Kamera nachgedacht. Im Zentrum der Diskussion steht dabei das geplante „Vaiana“-Remake, in dem Dwayne Johnson erneut als Halbgott Maui auftreten wird. Laut dem Bericht erwog Disney, mithilfe der Firma Metaphysic ein KI-generiertes digitales Double von Johnson zu erstellen. Dieses sollte für Actionszenen auf den Körper eines anderen Darstellers montiert werden, wodurch der Schauspieler nicht physisch anwesend hätte sein müssen. Johnson selbst soll der Idee zugestimmt haben. Die Nutzung der Technologie scheiterte jedoch an Bedenken hinsichtlich der Rechtevergabe und juristischen Kontrolle über das Material. Disney verzichtete letztlich auf die Anwendung und das entsprechende Filmmaterial wurde verworfen.


Parallel dazu plante das Studio offenbar eine KI-basierte Figur im Science-Fiction-Film „Tron: Ares“, der sich thematisch mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Interne Überlegungen sahen demnach einen durch KI generierten Sidekick für Kevin Flynn vor – auch als mögliches Marketinginstrument. Die Umsetzung wurde jedoch ebenfalls nicht weiterverfolgt, nachdem laut internen Einschätzungen negative Reaktionen auf eine KI-Figur in einem Spielfilm nicht ausgeschlossen werden konnten. Dabei steht die Diskussion um den KI-Einsatz in Hollywood im Kontext einer umfassenderen juristischen Auseinandersetzung. Denn erst kürzlich hatten Disney und NBCUniversal eine Urheberrechtsklage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Der Vorwurf: Systematische Urheberrechtsverletzungen durch KI-generierte Bilder, die geschützte Charakterdesigns und Franchises imitieren. Die Studios fordern Auskunft über Trainingsdaten, wirtschaftliche Nutzung und eine Unterlassung solcher Praktiken.


Branchenexperten sehen in der Klage einen möglichen Präzedenzfall für künftige Regelungen beim Einsatz generativer KI in der Unterhaltungsindustrie. Während KI bei Aufgaben wie VFX, Drehbuchanalyse oder Übersetzungen produktionsunterstützend eingesetzt wird, bleibt der Einsatz bei der Darstellung von Personen ein rechtlich und ethisch sensibles Feld. Die Frage, wem ein digitales Abbild gehört und unter welchen Bedingungen es verwendet werden darf, bleibt bislang weitgehend unbeantwortet. Schauspielergewerkschaften wie SAG-AFTRA fordern klare Regelungen, um die Zustimmung und Vergütung von Darstellenden bei KI-Nutzung sicherzustellen. Während sich rechtliche Schutzmechanismen für digitale Abbilder bislang in einer Grauzone bewegen, steigt der regulatorische Druck. Die Fälle „Vaiana“ und „Tron: Ares“ machen deutlich, dass Studios wie Disney zwar mit KI-Technologie experimentieren, jedoch vor einem breiten Rollout zunächst juristische und ethische Grundlagen geklärt sehen wollen.

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