Die Spekulationen haben ein Ende: Christopher Nolans nächster Film wird eine Adaption von Homers epischem Gedicht „Die Odyssee“, wie Universal offiziell bekannt gab. Damit wagt sich der gefeierte Regisseur, bekannt für Werke wie „Inception“, „Interstellar“ und zuletzt „Oppenheimer“, an eines der größten Werke der antiken Literatur.
In Hollywood brodelte es seit Monaten: Würde Nolans nächstes Projekt ein Spionagethriller, ein Vampirfilm oder gar eine intime Vater-Sohn-Geschichte? Nun steht fest, dass sich der Regisseur für eine unerwartete Richtung entschieden hat. „Die Odyssee“ erzählt von der zehnjährigen Heimreise des griechischen Helden Odysseus nach dem Trojanischen Krieg – ein Stoff, der seit Jahrtausenden die Menschheit fasziniert und tief in die Mythologie der antiken Welt eintaucht. Die Verfilmung von "Die Odyssee" ist ein ambitioniertes Unterfangen. Das Gedicht wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. verfasst und schildert in 24 Gesängen die abenteuerlichen Irrfahrten des Odysseus. Dabei trifft der Held auf Kreaturen wie den einäugigen Polyphem, die Sirenen und die Zauberin Kirke.
Neben der spannenden Handlung reflektiert „Die Odyssee“ tiefgehende Themen wie menschliche Tugenden, den Einfluss der Götter und die Suche nach Identität und Heimat. Universal greift damit nicht zum ersten Mal auf diesen legendären Stoff zurück. Bereits 1954 wurde „Ulysses“ von Mario Camerini mit Kirk Douglas in der Hauptrolle verfilmt. 1997 folgte die Miniserie „Die Odyssee“ mit Armand Assante. Zu den modernen Adaptionen zählen auch James Joyces Roman „Ulysses“, Margaret Atwoods „Die Penelopiade“ sowie „O Brother, Where Art Thou?“ der Coen-Brüder. Christopher Nolan gilt als Meister der Komplexität und visuellen Innovation. Mit „Die Odyssee“ könnte er seine Vorliebe für nicht-lineares Erzählen und tiefschichtige Figurenstudien auf ein neues Level heben.
Homers Epos beginnt mitten in der Geschichte (in medias res) – eine Erähltechnik, die sich perfekt in Nolans bisherige Filmografie einfügt. „Die Odyssee“ dürfte nicht nur visuell beeindrucken, sondern auch eine vielschichtige Interpretation der antiken Dichtung bieten. Die Parallelen zu Nolans bisherigen Werken sind unverkennbar: Die Reise eines Einzelnen, die von Rückschlägen und innerer Zerrissenheit geprägt ist, erinnert an die Heldengeschichten, die er in Filmen wie „Dunkirk“ oder „The Dark Knight“ erzählte. Ob Nolan mit „Die Odyssee“ einen weiteren Meilenstein in der Filmgeschichte setzt, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass diese Adaption die Erwartungen hoch ansetzt und Filmfans weltweit gespannt auf die erste Reise von Odysseus auf der großen Leinwand warten. Nolans Adaption versammelt erneut die Crème de la Crème Hollywoods.
Robert Pattinson, Matt Damon, Zendaya, Anne Hathaway, Charlize Theron und Lupita Nyong'o sind bereits für die Besetzung bestätigt. Universal kündigte an, dass „Die Odyssee“ mit neuester IMAX-Filmtechnologie auf der ganzen Welt gedreht wird. „Christopher Nolans nächster Film ist ein mythisches Action-Epos, das Homers Gründungssaga erstmals auf die IMAX-Leinwand bringt“, hieß es in der offiziellen Mitteilung auf X (ehemals Twitter). Die Dreharbeiten sollen Anfang nächsten Jahres beginnen. Der Kinostart in den USA ist für den 17. Juli 2026 angesetzt. Ein deutscher Starttermin wurde noch nicht offiziell bestätigt, jedoch wird erwartet, dass der Film am 16. Juli 2026 – einen Tag früher als in den USA – in die deutschen Kinos kommt.
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