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Deutscher Oscar-Beitrag „In die Sonne schauen“ legt außergewöhnlichen Kinostart hin

  • Autorenbild: Toni Schindele
    Toni Schindele
  • 5. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Ein deutscher Arthouse-Film sorgt für ungewöhnlich hohe Zahlen an den Kinokassen: „In die Sonne schauen“ von Mascha Schilinski ist mit einem außergewöhnlichen Besucherergebnis gestartet. Bereits in der ersten Spielwoche erreichte die Cannes-prämierte Produktion einen Wert, den vergleichbare Filme nur selten erzielen.


Deutscher Oscar-Beitrag „In die Sonne schauen“ legt außergewöhnlichen Kinostart hin
Bildnachweis: © Studio Zentral

Mit 105.000 verkauften Tickets innerhalb der ersten sieben Tage hat „In die Sonne schauen“ einen Start hingelegt, der im Arthouse-Segment in Deutschland als außergewöhnlich gilt. Der Film, der Ende August im Verleih von Neue Visionen gestartet ist, sicherte sich damit nicht nur den ersten Platz der Arthouse-Charts, sondern belegte zugleich Rang vier im Gesamtmarkt. Zum Vergleich: Viele Festival- und Programmkino-Produktionen eröffnen hierzulande mit lediglich 5.000 bis 30.000 Besuchen, selbst international gefeierte Festival-Gewinner bewegen sich häufig unterhalb der Marke von 50.000 Tickets in der Startwoche. Filme wie „Anatomie eines Falls“ oder „Poor Things“ begannen mit deutlich geringeren Zahlen, „The Zone of Interest“ bildete zuletzt eine Ausnahme mit ähnlich starkem Start.


Die Dimension dieses Ergebnisses wird auch im Hinblick auf die Produktionskosten deutlich. „In die Sonne schauen“ entstand mit einem Budget von rund 1,6 Millionen Euro und gilt damit als vergleichsweise kostengünstig. Schon jetzt deuten die Zahlen darauf hin, dass die deutsche Kinoauswertung einen wesentlichen Teil der Kosten decken kann. Branchenübliche Multiplikatoren für Arthouse-Titel lassen auf Gesamtergebnisse zwischen 400.000 und 800.000 Besuchern schließen, was einem Bruttoerlös von etwa 4 bis 8 Millionen Euro entsprechen würde. Damit könnte sich der Film allein auf dem deutschen Markt amortisieren, ohne zusätzliche Einnahmen aus internationalen Verkäufen, Streaming-Rechten oder Fernsehlizenzen einzurechnen. Die starke Resonanz im Heimatmarkt ist aber auch eng mit den Festivalerfolgen und der Oscar-Auswahl verbunden.


„In die Sonne schauen“ erhielt im Mai 2025 den Preis der Jury in Cannes und wurde kurz darauf als deutscher Beitrag für den Oscar in der Kategorie „Bester internationaler Film“ nominiert. Beide Faktoren erhöhen die Sichtbarkeit und verstärken den Druck auf Kinos, den Film breit zu programmieren. Sollte der Film auf die Oscar-Shortlist oder gar in die Endauswahl gelangen, wäre mit einem weiteren Besucheranstieg zu rechnen – ein Effekt, der bereits bei Titeln wie „Toni Erdmann“ oder „Das Leben der Anderen“ deutlich zu beobachten war. Inhaltlich erzählt „In die Sonne schauen“ assoziativ und über mehrere Zeitebenen hinweg von vier Frauen, die auf einem altmärkischen Vierseithof leben. Besetzt ist der Film unter anderem mit Hanna Heckt, Lea Drinda, Lena Urzendowsky und Laeni Geiseler, die als zentrale Figuren verschiedene historische Schichten verkörpern.

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