Erste Zahlen von den Kinokassen: So hat „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ am Startwochenende abgeschnitten
- Toni Schindele

- 21. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Ein Horror-Klassiker der Neunzigerjahre kehrt auf die Leinwand zurück – doch kann das späte Sequel auch ein neues Publikum erreichen? Erste Kinokassenzahlen geben nun Aufschluss über den Neustart, der sich in einem umkämpften Blockbuster-Umfeld behaupten muss.

Mit „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ setzt Sony Pictures auf die Revival-Strategie vieler Studios: Ein sogenanntes Legacy-Sequel, das direkt an die erfolgreichen Originalfilme von 1997 und 1998 anschließt, dabei aber spätere Ableger ignoriert. Der neue Film kam am 17. Juli 2025 in Deutschland in die Kinos und ging einen Tag später in den USA an den Start. Wieder mit dabei: Freddie Prinze Jr. und Jennifer Love Hewitt in ihren ikonischen Rollen, unterstützt von einer neuen Generation junger Schauspieler. Inszeniert wurde der Horror-Thriller von Jennifer Kaytin Robinson, das Drehbuch stammt von Leah McKendrick. Die Geschichte bleibt dem bewährten Muster treu: Eine Gruppe junger Menschen versucht, ein dunkles Geheimnis zu verbergen, doch schon bald werden sie von der Vergangenheit und einer tödlichen Bedrohung eingeholt. In der neuen Fassung suchen die Protagonisten Hilfe bei jenen, die einst das Southport-Massaker überlebten – eine direkte Referenz an das erste Kinoabenteuer der Reihe.
Zum Kinostart konnte der Film nun ein weltweites Einspielergebnis von knapp 25 Millionen US-Dollar erzielen. Besonders in den USA wurde mit rund 13 Millionen US-Dollar ein stabiler Auftakt verbucht, während auch die internationalen Märkte mit etwa 11 Millionen US-Dollar solide Ergebnisse lieferten. Angesichts eines Produktionsbudgets von rund 18 Millionen Dollar und geschätzten Gesamtkosten von bis zu 40 Millionen Dollar liegt der Film auf einem Kurs, der eine mittelfristige Rentabilität wahrscheinlich erscheinen lässt – vorausgesetzt, die Zuschauerbindung in den kommenden Wochen bleibt stabil. Im Vergleich mit anderen modernen Horrorproduktionen bewegt sich der Film auf Augenhöhe mit Titeln wie „Smile - Siehst du es auch?“, „The Black Phone - Sprich nie mit Fremden“ oder „Evil Dead Rise“. Diese konnten mit ähnlichen Startzahlen über Wochen hinweg kontinuierlich zulegen.
Auch wenn der neue „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ bislang hinter den Spitzenreitern des Genres zurückbleibt, zeigt er wirtschaftlich eine belastbare Grundlage – und das trotz intensiver Konkurrenz. Denn zum gleichen Zeitpunkt laufen mit „Superman“, „Jurassic World: Die Wiedergeburt“, dem Actionfilm „F1 – Der Film“ mit Brad Pitt sowie dem familienfreundlichen Animationshit „Die Schlümpfe – Der große Kinofilm“ mehrere publikumsstarke Titel. Gerade dieser dichte Kinomarkt dürfte die Sichtbarkeit der Horrorfortsetzung eingeschränkt haben. Für einen Genrebeitrag mit höherer Altersfreigabe und vergleichsweise kleinerer Zielgruppe stellt das eine deutliche Herausforderung dar. Zudem fallen die Kritiken zum Film bislang nur gemischt aus. Die Publikumsresonanz zeigte sich insbesondere in den USA durchwachsen, was sich in den ersten Umfragen zur Zuschauerzufriedenheit niederschlägt.
Trotzdem: Horrorfilme zeichnen sich häufig durch eine stabile Performance über mehrere Wochen aus – gerade dann, wenn die Produktionskosten im moderaten Rahmen liegen. Eine vorsichtige Prognose geht von einem Gesamteinspielergebnis zwischen 65 und 85 Millionen US-Dollar weltweit aus. Damit läge der Film klar über dem Break-Even-Punkt und würde, ohne zum kulturellen Ereignis zu werden, dennoch einen wirtschaftlich positiven Abschluss finden. „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ gelingt damit ein solides, wenn auch unspektakuläres Comeback. Der Film wird die Reihe nicht neu definieren, beschädigt aber auch nicht deren Ruf. Für Sony dürfte sich das Projekt rechnen – als gezielte Investition in Nostalgie, ohne den Anspruch, ein neues Kapitel Horrorfilmgeschichte zu schreiben.





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