In England wurde ein Baum gefällt. Auf den ersten Blick nichts Besonderes. Doch dieser mächtige Berg-Ahorn, der am Hadrianswall in England stand, war der Drehort für Kevin Costners ikonischen Film „Robin Hood – König der Diebe“. Der Baum, der dadurch auch als Robin Hood-Baum bekannt wurde, zog jährlich viele Touristen an und war ein malerisches Wahrzeichen in der hügeligen Landschaft nahe der englisch-schottischen Grenze.
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Der Berg-Ahorn stand in der Sycamore Gap, einer Senke, und war von der steinernen Mauer des Hadrianswalls umgeben, die im zweiten Jahrhundert nach Christus von den Römern errichtet wurde. Diese idyllische Lage machte den Baum zu einem beliebten Fotomotiv und einem Highlight für Wanderer. Der Baum selbst gewann jedoch seine größte Berühmtheit durch seinen Auftritt im 1991 erschienenen US-Abenteuerfilm „Robin Hood – König der Diebe“.
In dieser Szene flieht ein bedürftiger Junge vor den Häschern des Sheriffs von Nottingham und sucht verzweifelt Zuflucht auf dem Baum. Bevor die Schergen ihn jedoch von den Ästen zerren können, eilt Robin Hood zu seiner Rettung und verteidigt ihn. Diese Szene ist von besonderer Bedeutung, da sie die moralische Botschaft und die Legende von Robin Hood auf eindrucksvolle Weise veranschaulicht. Der Mann, der laut der Legende den Reichen nahm, um den Armen zu geben, tritt in dieser Szene erstmals in Aktion. Nun wurde dieser Baum, der als Symbol für die gesamte Region gilt, illegal gefällt. Die Polizei nahm einen 16-Jährigen unter Tatverdacht fest.
Die Naturschutzorganisation National Trust, die den Nationalpark Northumberland verwaltet, verurteilte den Vorfall als Vandalismus und erklärte, dass der Baum ein beliebtes und symbolträchtiges Wahrzeichen für die Region und darüber hinaus war. Gemeinsam mit Partnern werde der Vorfall jetzt untersucht.
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Der Parlamentsabgeordnete Guy Opperman kommentierte den Vorfall ebenfalls und betonte, dass selbst wenn der Täter gefasst werde, der Baum für immer verloren sei. Die Unterhausabgeordnete Mary Foy bezeichnete die Fällung des Baums als einen „herzzerreißenden Akt des sinnlosen Vandalismus an einem beliebten und berühmten Wahrzeichen des Nordostens (Englands)“ , der viele Menschen im In- und Ausland verärgern werde, wie unter anderem der Spiegel berichtete.
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