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Kritik zu „Transformers: Aufstieg der Bestien“: Zwischen gelungenem Start und enttäuschendem Rest

Die Autobots um Bumblebee und Optimus Prime sind zurück auf der großen Leinwand – eine neue Ära der Transformers beginnt. Im neuen Abenteuer tauchen die Autobots in den 90er-Jahren auf eine völlig neue Art von Transformers namens Maximals und der Kampf zwischen den verfeindeten Teams der Autobots und Decepticons erreicht eine neue Level. Wie gut ist der neue Ableger?


Bildnachweis: © Paramount Pictures


In den 2000er und 2010er Jahren war sie sowohl bei vielen beliebt als auch von nicht wenigen recht verhasst: Die „Transformers“-Reihe, basierend auf den beliebten HASBRO-Spielzeugen, hat sich mittlerweile zu einem äußerst erfolgreichen Franchise entwickelt. Obwohl die Filme nicht unbedingt für komplexe und ausgefeilte Handlungen oder künstlerischen Anspruch bekannt sind, haben sie mit unterhaltsamen Dialogen und einer Fülle an Action begeistert. Im Jahr 2017 erschien mit „Transformers - The Last Knight“ der bisher letzte Ableger der erfolgreichen Actionfilmreihe, jetzt sind die Maschinenwesen zurück mit einem neuen Kinoabenteuer.


Dabei konnte man nach Erscheinen des siebten Films nicht wirklich mit einer Fortsetzung rechnen. Denn der vorige Ableger war sowohl für Kritiker wie fürs Publikum eine große Enttäuschung und spielte an den Kinokassen fast eine halbe Milliarde US-Dollar weniger ein als der Vorgängerfilm „Transformers - Ära des Untergangs“. Anschließend wollte Paramount Pictures das Franchise neu ausrichten und im Jahr 2018 kam das Spin-off „Bumblebee“ in die Kinos.


Bildnachweis: © Paramount Pictures


Jetzt ist auch die Mutterreihe mit dem siebten Teil „Der Aufstieg der Bestien“ auf die große Leinwand zurückgekehrt. Unter der Regie von Steven Caple Jr. entstand mit einem Produktionsbudget von rund 200 Millionen US-Dollar ein neues Blockbuster-Spektakel um die Autobots.

Darum geht es:


Die begeisterte Museums-Assistentin Elena Wallace ist voller Begeisterung, als eine mysteriöse Statue bei ihnen eintrifft. Die Statue hat die Form eines Vogels und ist mit Schriftzeichen versehen, die niemand identifizieren kann. Als sich später die Gelegenheit bietet, das Objekt genauer zu untersuchen, ahnt Elena nicht, welche Konsequenzen dies haben wird. Die vermeintlich harmlose Statue enthüllt letztendlich den Schlüssel, der den Autobots ermöglichen könnte, zurück zu ihrem Heimatplaneten Cybertron zu reisen. Im Kampf um das mächtige Artefakt erhalten die Autobots Unterstützung von Noah Diaz. Doch die Terrorcons sind ebenfalls hinter dem Schlüssel her, während die lange verborgenen Maximals ihre Rückkehr planen.


Bildnachweis: © Paramount Pictures


Die Rezension:


Nachdem der fünfte Teil die Erwartungen der Fans enttäuschte, hat man sich bei „Aufstieg der Bestien“ dazu entschlossen, zu den Wurzeln der Reihe zurückzukehren. Die dünnere Handlung folgt wieder der bewährten Erfolgsformel der ersten Filme: Gut gegen Böse mit einem übergeordneten Ziel, das in mehreren Etappen erreicht wird. Während die expositorische Einleitung diesmal besonders gelungen ist, verliert der Film jedoch im Laufe der Zeit an Substanz und flacht in einem CGI-Brei aus austauschbaren Actionsequenzen ab. Dabei geht auch die anfängliche lockere Erzählstruktur verloren und mündet schließlich in einem unnötig aufgeblähten und von Pathos durchtränkten Finale.

Die Handlung des Films kann zunächst aber vor allem deshalb schnell in den Bann ziehen, weil das Drehbuchteam tatsächlich Mühe darauf verwendete, zwei sympathische Protagonisten mit nachvollziehbaren Motiven zu erschaffen. Auf der einen Seite werden wir Zeugen von Noahs Reise, der trotz seiner Vergangenheit als Soldat keinen neue Arbeitsstelle finden kann und immer wieder auf illegale Gelegenheitsjobs ausweicht. Unterdessen kämpft seine Familie verzweifelt darum, die kostspieligen Krankenhausrechnungen für den erkrankten Bruder Kris zu begleichen. Um ihn zu retten, würde Noah einiges eingehen.



Auf der anderen Seite begleiten wir Elena, eine Assistentin in einem Museum, die ihrer Chefin in punkto Wissen über die ausgestellten Exponate bei Weitem überlegen ist. Doch trotz ihrer Fähigkeiten bleibt ihr die Anerkennung oder sogar eine angemessene Entlohnung verwehrt. Diese Elemente machen die Charaktere greifbar und leicht nachvollziehbar. Darüber hinaus bringt das Drehbuch durch die Anlage der Figuren einen Hauch von Sozialkritik mit ein. Dies ist in der Reihe bisher nicht dagewesen und stellt eine willkommene Neuerung dar, insbesondere nach den vielen generischen weißen Figuren zuvor. Obwohl die sozialkritischen Aspekte nicht besonders subtil eingeflochten wurden, wurden sie zumindest nicht überstrapaziert.

Es ist umso bedauerlicher, wie mit den beiden Figuren im weiteren Handlungsverlauf umgegangen wird. Wie später auch in einem Dialog direkt adressiert wird, sind sie lediglich die Handlanger der Autobots, die für die filigranen aufgaben zuständig sind, für die die Maschinenwesen zu grob sind. Auch wenn der Film an einer Stelle versucht, Noah eine andere Seite zu verleihen, ist der letztliche Dialog einfach viel zu plump. Letztendlich sind sie nur erweiterten Nebenfigruen einer Handlung, in der die Maschinenwesen die meisten Entwicklungen durchmachen. Gerade das wirkt ebenso immer wieder etwas befremdlich, wenn die Autobots plötzlich vermenschlichte Emotionen zeigen.

Bildnachweis: © Paramount Pictures


Der Fokus liegt aber ohnehin auf den Kämpfen zwischen den gigantischen Robotern. Die Action ist zweifellos beeindruckend inszeniert: Tiefe Bässe donnern durch den Kinosaal, epische Musik erfüllt die Szene und die Autobots liefern sich in epischen Schauplätzen heftige Kämpfe. Allerdings hat man nach dem ersten Kampf bereits fast alles gesehen, und der Rest des Films wiederholt sich ständig mit austauschbaren Spektakeln.


Die Protagonisten erleiden immer wieder Rückschläge, stehen jedoch jedes Mal wieder auf und die Szenarien wiederholen sich. Da kann man letztendlich nur froh sein, dass die Zeitschleife innerhalb der Handlung schließlich ein pompöses Ende findet. Es stellt sich jedoch die Frage, weshalb fünf Drehbuchautoren für eine Handlung dieser Art notwendig waren.


Fazit:


Trotz der Bemühungen, zu den Wurzeln der Reihe zurückzukehren, verliert „Transformers: Aufstieg der Bestien“ im Verlauf der Handlung zunehmend an Substanz und versinkt in einem Meer austauschbarer Actionsequenzen. Das ursprüngliche Potenzial der Handlung wird durch ein unnötig aufgeblähtes und pathosgeladenes Actionspektakel letztendlich verschenkt.


4 von 10 Punkten


„Transformers: Aufstieg der Bestien“ ist seit dem 8. Juni 2023 in den Kinos.



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