Das belgische Regie-Duo Adil El Arbi und Bilall Fallah, bekannt für Blockbuster wie „Bad Boys for Life“ und zuletzt „Bad Boys: Ride or Die“, wagt sich mit seinem nächsten Projekt an ein brisantes und erschütterndes Kapitel der belgischen Gegenwartsgeschichte.

El Arbi und Bilall Fallah werden die tragische Geschichte von Sanda Dia verfilmen – jenem belgischen 20-jährigen Studenten mit Migrationsgeschichte, dessen Tod 2018 das ganze Land erschütterte. Sanda Dia war 20 Jahre alt, als er im Dezember 2018 das Aufnahmeverfahren der elitären Studentenverbindung Reuzegom durchlief. Sein Tod sorgte für landesweites Entsetzen, löste Debatten über toxische Männlichkeit, studentische Machtstrukturen und Rassismus aus und führte zu einem höchst umstrittenen Gerichtsverfahren, das Jahre später noch immer für Proteste sorgt. Denn die jungen Männer von Reuzegom zwangen ihn und zwei weitere Anwärter, unmenschliche Strapazen zu ertragen – darunter stundenlanges Verharren in eiskaltem Wasser, das Schlucken lebender Goldfische und das Trinken einer toxischen Menge an Fischsauce.
Als sein Körper den extremen Belastungen nicht mehr standhalten konnte, brachten ihn die Mitglieder mit erheblicher Verzögerung ins Krankenhaus. Zwei Tage später starb Dia an multiplem Organversagen. Die darauffolgenden juristischen Konsequenzen sorgten für einen Sturm der Entrüstung. Die 18 Angeklagten, allesamt aus wohlhabenden Familien stammend, erhielten lediglich Sozialstunden und Geldstrafen – eine Entscheidung, die viele Belgier als klares Zeichen für ein Klassenjustizsystem empfanden. Proteste, öffentliche Empörung und die Bewegung #JusticeForSandaDia entflammten in Reaktion auf das Urteil. El Arbi und Fallah, selbst belgische Regisseure mit Migrationshintergrund, haben sich nun der Aufgabe verschrieben, Dias Geschichte zu verfilmen. Das Drehbuch wird auch aus der Feder von El Arbi und Fallah stammen und basiert auf den Büchern von Sanda Dias Vater sowie auf den Recherchen des Journalisten Pieter Huyberechts.
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