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Ungarn, Slowakei und Nordmazedonien schicken diese Filme ins Oscar-Rennen

  • Autorenbild: Toni Schindele
    Toni Schindele
  • vor 17 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit

Der Wettbewerb um den Oscar für den „Besten internationalen Film“ nimmt weiter an Fahrt auf. Nachdem unter anderem Deutschland bereits „In die Sonne schauen“ eingereicht hat, ziehen nun Ungarn, die Slowakei und Nordmazedonien nach.


Ungarn, Slowakei und Nordmazedonien schicken diese Filme ins Oscar-Rennen
Bildnachweis: (l) © MUBI (m,r) © Mostra 82

Der Wettbewerb um den Academy Award für den „Best International Feature Film“ ist für viele Länder mehr als ein Preis – er ist Indikator filmischer Relevanz, identitätsstiftend für die heimische Branche und oft wirtschaftlich wie politisch bedeutsam. Jedes Land darf jährlich einen Beitrag einreichen, der auf einem nationalen Auswahlprozess basiert. Die endgültigen fünf Nominierten werden im Januar 2026 veröffentlicht, die Verleihung der 98. Oscars findet am 15. März 2026 statt. Dann würde Ungarn gerne mit „Orphan“, dem neuen Spielfilm von Oscar-Preisträger László Nemes, unter den fünf final nominierten Filem stehen. Der Film, eine ungarisch-französisch-deutsch-britische Koproduktion, hatte am 28. August 2025 seine Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig. Die Geschichte basiert auf familiären Erinnerungen des Regisseurs und spielt im Budapest des Jahres 1957, ein Jahr nach dem gescheiterten Volksaufstand. Im Mittelpunkt steht der 12-jährige Andor, der in einer von Repression geprägten Gesellschaft mit dem plötzlichen Auftauchen eines Mannes konfrontiert wird, der sich als sein Vater ausgibt.


Nemes verknüpft die private Coming-of-Age-Erzählung mit der kollektiven Nachkriegsverarbeitung. Gedreht wurde auf 35-mm-Film mit Mátyás Erdély an der Kamera. Die Rechte für den deutschsprachigen Raum liegen bei MUBI, der Kinostart in Ungarn ist für den Nationalfeiertag am 23. Oktober 2025 angesetzt. Mit „Orphan“ strebt das Land nach den Erfolgen von „Mephisto“ 1981 und „Son of Saul“ 2015 einen dritten Oscar-Sieg in dieser Kategorie an. Die Slowakei nominiert „Father“ von Regisseurin Tereza Nvotová. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten rund um das sogenannte „forgotten baby syndrome“ und thematisiert den tragischen Irrtum eines Vaters, der sein Kind im Auto vergisst – mit verheerenden Folgen. Der Film begleitet sowohl den Moment des Unglücks als auch die psychologischen und sozialen Nachwirkungen. Die Inszenierung setzt auf lange, ungeschnittene Einstellungen und eine subjektive Erzählweise, um das Innenleben des Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Milan Ondrík übernimmt die Hauptrolle, der Film wurde in der Sektion Orizzonti in Venedig uraufgeführt und startet am 11. September 2025 in den slowakischen Kinos.


Mit „Father“ erhofft sich die Slowakei erstmals eine Nominierung seit Bestehen als eigenständiger Staat. Nordmazedonien setzt unterdessen auf „The Tale of Silyan“ von Tamara Kotevska, die mit „Honeyland“ international bekannt wurde. Der Film verbindet dokumentarische Beobachtung mit Elementen einer lokalen Volkserzählung über einen Jungen, der sich in einen Storch verwandelt. Diese mythische Ebene rahmt die Geschichte eines Bauern, dessen Lebensgrundlage durch wirtschaftliche Umbrüche zerstört wird, bis er auf einer Müllhalde einen verletzten Storch findet. „The Tale of Silyan“ wurde am 29. August 2025 außer Konkurrenz in Venedig uraufgeführt und feiert seine Nordamerika-Premiere im September beim Toronto International Film Festival. Nach zwei bisherigen Nominierungen erhofft sich das Land mit „The Tale of Silyan“ die dritte Nominierung und vielleicht sogar den ersten Oscar-Triumph.

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