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Hollywood-Stars solidarisieren sich: Große Namen schließen sich dem Gewerkschaftskampf an

Statt die Kameras zu bedienen und die Schauspieler zu dirigieren, halten Filmschaffende Protestplakate hoch und ziehen geschlossen durch die Straßen. Ihre Rufe und engagierten Gesten werden immer lauter und auch immer größere Namen schließen sich dem großen Hollywood-Streik an. Zwar brodelte es schon länger in der Traumfabrik, jetzt erlebt das Herz der US-amerikanischen Filmszene den größten Gewerkschaftskampf.


Seit Ende vergangener Woche haben die Mitglieder der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA ihre Arbeit niedergelegt, was zu einem drastischen Stillstand in Hollywood geführt hat. Am gestrigen Montag, dem 17. Juli, versammelten sich zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler vor den Film- und Fernsehstudios in den pulsierenden Metropolen New York City und Los Angeles, um ihre Streikposten zu beziehen. Unter ihnen waren auch prominente Hollywoodstars, die nicht nur ihre Schilder hochhielten, sondern auch aus der Ferne ihre Solidarität mit ihren Kollegen bekundeten. Diese Situation ist in der Traumfabrik seit den 1960er-Jahren beispiellos und wird zweifellos sowohl die Filmindustrie als auch das Publikum nachhaltig beeinflussen.


Der Streik begann aufsehenerregend, als bei der UK-Premiere von „Oppenheimer“ bekannte Persönlichkeiten wie Cillian Murphy, Matt Damon und Robert Downey Jr. demonstrativ die Londoner Filmpremiere verließen. Selbst Regisseur Christopher Nolan, der bei der Premiere anwesend blieb, unterstützte diese Aktion und erklärte anschließend, dass er bis zur Beendigung des Streiks an keinem weiteren Filmprojekt mitwirken würde.


Bildnachweis: © 2023 Getty Images


Am gestrigen Montag setzten die Proteste auf den Straßen und direkt vor den Türen der Filmstudios fort. In den Straßen von New York City schloss sich Schauspieler Kevin Bacon seinen Kollegen an. Der 65-jährige Golden Globe-Preisträger trug ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „SAG-AFTRA STRONG“. Zudem hielt er ein Schild mit der Aufschrift „SAG-AFTRA ON STRIKE!“ in der Hand. Unter den Streikenden vor den New Yorker Hauptquartieren von Warner Brothers und Netflix befand sich auch Nina Dobrev, bekannt aus der Serie „Vampire Diaries“, die ebenfalls ein Protestschild trug.


Weitere prominente Namen, die man in den Protestreihen finden konnte, waren unter anderem Busy Philipps, David Boreanaz, Hilary Duff, Francia Raisa, Christopher Lowell, Bob Odenkirk, David Duchovny, Samara Weaving, Kiernan Shipka, Christian Slater, Troy Garity und „The Mandalorian“-Star Rosario Dawson.


Sogar die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, hat sich zu den Streiks bei SAG-AFTRA und WGA geäußert und dabei explizit die Bedeutung fairer und gerechter Verträge für die Arbeitnehmer betont. Aus der Ferne zeigt auch Hollywoodstar Tom Cruise seine Solidarität mit den protestierenden Schauspielern. Nachdem er die Thematik der künstlichen Intelligenz bereits in seinem neuen „Mission: Impossible“-Film als antagonistische Bedrohung integrierte, macht er nun ach deutlich, dass die harten Forderungen von SAG-AFTRA bezüglich Leitplanken für generative KI angemessen wären. Cruise unterstützt auch die Vorschläge der Schauspielergewerkschaft im Namen der Stuntkoordinatoren.


Bildnachweis: © Paramount Pictures


Tom Cruise, einer der wenigen Hollywood-Stars, der sich seit langem leidenschaftlich für die Bewahrung des Kinoerlebnisses einsetzt, ist mit den Unruhen in der Filmbranche bestens vertraut. Der Schauspieler kämpfte so beispielsweise hart darum, dass „Top Gun: Maverick“ trotz der weltweiten Corona-Pandemie auf die große Leinwand zu bringen und wie letztlich die Zahlen von den Kinokassen zeigten, haben sich seine Bemühung gelohnt.


Der Film spielte weltweit nicht nur über 1,4 Milliarden US-Dollar ein, sondern erhielt auch sechs Oscar-Nominierungen, darunter für den besten Film. Daraufhin sagte Steven Spielberg auch treffend, dass Cruise „Hollywood den Arsch gerettet“ habe. Kann er es erneut als Vermittler zwischen Schauspielergewerkschaft und Filmstudios?

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