Apple streicht das Plus: Streamingdienst Apple TV+ heißt künftig nur noch Apple TV
- Toni Schindele
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Apple trennt sich von einem Symbol seiner Streamingstrategie: Der Dienst Apple TV+ wird künftig schlicht Apple TV heißen. Die Umbenennung wurde im Rahmen des anstehenden Streaming-Starts zu „F1: Der Film“ bekannt gegeben.

Seit seinem Start im November 2019 hat sich Apple TV+ als hochwertiger Streamingdienst mit eigenem Profil etabliert. Der Dienst des US-Technologiekonzerns Apple konzentrierte sich dabei von Anfang an fast ausschließlich auf selbst produzierte Filme und Serien – die sogenannten Apple Originals. Produktionen wie „The Morning Show“, „Ted Lasso“, „Severance“, „Silo“ und „Shrinking“ prägten das Image des Dienstes, das auf Qualität statt Masse setzt. Mit „CODA“ gewann Apple 2022 als erster Streaminganbieter überhaupt den Oscar für den „Besten Film“. Dennoch blieb der wirtschaftliche Erfolg begrenzt: Laut Variety zählt Apple derzeit rund 40 bis 45 Millionen zahlende Abonnenten, während der Dienst nach Schätzungen von Reuters jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar Verlust schreibt – vor allem aufgrund hoher Produktions- und Marketingkosten.
Die offizielle Mitteilung zum jetzt angekündigten Rebranding fiel dabei knapp aus. Apple erklärte, man wolle das Plus streichen, um eine klarere Markenführung und ein einheitlicheres Erscheinungsbild zu schaffen. Konkrete Details wurden bisher nicht veröffentlicht. Laut einem Bericht von The Hollywood Reporter verfolgt Apple mit dem Rebranding offenbar das Ziel, künftig mehr Spielraum bei Preisgestaltung und Abo-Struktur zu gewinnen und sich damit stärker im globalen Wettbewerb der Streaminganbieter zu positionieren. Auch Decider und 9to5Mac bewerten die Umbenennung als Signal dafür, dass Apple eine Erweiterung seines Modells prüft und langfristig auch werbefinanzierte Abovarianten in Betracht ziehen könnte, die den bisherigen Premiumdienst ergänzen.
Die jüngste Preiserhöhung von 9,99 auf 12,99 US-Dollar pro Monat in vielen Märkten wird daher von vielen Branchenmagazinen als mögliche Vorbereitung auf ein günstigeres Einstiegsangebot gesehen. Parallel dazu baut Apple laut Digiday unter dem internen Label Apple Ads eigene Strukturen für TV- und Video-Werbung auf – ein Schritt, der als Vorbereitung auf eine potenzielle Integration von Werbeformaten im Streamingdienst gilt. Variety und The Verge sehen in der Umbenennung deshalb auch keine bloße kosmetische Maßnahme, sondern eine strategische Vereinheitlichung, mit der Apple seine Hardware, App und den Streamingdienst unter einem gemeinsamen Markendach zusammenführt.
Kommentare