CIA-Folterlager statt Labor: Radu Jude entwickelt ungewöhnliche „Frankenstein“-Adaption mit Sebastian Stan

Der rumänische Filmemacher Radu Jude bereitet eine neue Verfilmung des „Frankenstein“-Stoffs vor, allerdings soll es keine klassische Adaption des berühmten Schauerromans werden, in dem ein Wissenschaftler aus Leichenteilen ein künstliches Wesen erschafft.

Bildnachweis: (l) Vera de Kok, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (r) Harald Krichel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Radu Jude, bekannt für Filme wie „Bad Luck Banging or Loony Porn“ und den auf der Berlinale 2025 uraufgeführten „Kontinental ’25“, kündigte in einem Interview mit dem rumänischen Online-Magazin Cultura la Duba sein nächstes Projekt an: eine Neuinterpretation von „Frankenstein“. Aber statt der im 19. Jahrhundert angesiedelten Romanhandlung von Mary Shelley nimmt Jude ein reales Kapitel der jüngeren Geschichte als Ausgangspunkt: die geheimen Gefängnisse der CIA in Rumänien, in denen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Terrorverdächtige festgehalten und gefoltert wurden. Diese historische Grundlage will er mit Motiven und Symbolik aus der „Frankenstein“-Erzählung verknüpfen.

Jude betonte, dass für ihn – wie bei all seinen Filmen – der Blickwinkel der rumänischen Kultur im Vordergrund stehe. Eine der Hauptrollen soll Sebastian Stan übernehmen, der Radu Jude nach eigener Aussage erst auf die Idee brachte, einen gemeinsamen Film zu drehen. Internationale Bekanntheit erlangte der ebenfalls aus Rumänien stammende Schauspieler als Bucky Barnes alias Winter Soldier im Marvel Cinematic Universe; zuletzt war er in „Thunderbolts*“ zu sehen. Neben seinen Marvel-Auftritten hat Stan in einer Vielzahl von Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, darunter „I, Tonya“, „Fresh“ und die Miniserie „Pam & Tommy“, für die er für einen Emmy nominiert wurde. Weitere Informationen zu Judes „Frankenstein“-Adaption gibt es derzeit noch nicht.