Kinobetreiber fordern Mitspracherecht bei den Oscars: „Wir sehen alles“
- Toni Schindele
- 2. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Inmitten der jährlichen Erweiterung der Mitgliedschaft der Academy of Motion Picture Arts and Sciences fordern Kinobetreiber verstärkt eine stärkere Repräsentation innerhalb der Organisation.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, gegründet 1927, zählt derzeit rund 11.000 Mitglieder, die sich auf 20 Fachabteilungen verteilen. Traditionell dominieren kreative Berufe wie Regie, Schauspiel und Drehbuch die Mitgliedschaft. Kinobetreiber sind bislang kaum vertreten; lediglich fünf Personen mit direktem Bezug zum Kinobetrieb gehören der Academy an. Die Forderung der Kinobetreiber erhält nun jedoch zusätzliche Relevanz durch neue Regeln der Academy: Ab 2026 dürfen Mitglieder nur noch in Kategorien abstimmen, in denen sie alle nominierten Filme gesehen haben. Kinobetreiber betonen, dass sie aufgrund ihrer Tätigkeit nahezu alle Filme sichten und somit qualifizierte Entscheidungen treffen könnten. Ein anonymer Betreiber äußerte gegenüber Variety: „Wir sehen alles … Das ist doch klar.“
Die Mitgliedschaft in der Academy erfolgt ausschließlich auf Einladung. Kandidaten benötigen die Unterstützung von zwei bestehenden Mitgliedern der jeweiligen Fachabteilung. Oscar-Nominierte werden automatisch für eine Mitgliedschaft berücksichtigt. Die endgültige Entscheidung trifft der Vorstand der Academy. In der Vergangenheit wurde die Organisation für mangelnde Diversität kritisiert. Initiativen wie #OscarsSoWhite führten zu Reformen, um die Repräsentation marginalisierter Gruppen zu verbessern. Die Aufnahme von Kinobetreibern könnte ein weiterer Schritt sein, um die Vielfalt und Fachkompetenz innerhalb der Academy zu stärken. Die Academy hat bislang keine Stellungnahme zu den Forderungen der Kinobetreiber abgegeben. Die Entscheidung über neue Mitglieder wird in den kommenden Wochen erwartet.
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