Pumuckl bleibt Kino-Spitzenreiter: Deutscher Familienfilm übertrifft „Predator: Badlands“
- Toni Schindele
- vor 28 Minuten
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Trotz eines international stark beworbenen US-Starts gelingt dem neuen „Predator“-Film kein Sprung an die Spitze der deutschen Kinocharts. Stattdessen behauptet sich mit „Pumuckl und das große Missverständnis“ erneut eine deutsche Produktion – und erreicht dabei einen bemerkenswerten Meilenstein für Constantin Film.

Nach einem erfolgreichen Auftakt in der Vorwoche bleibt „Pumuckl und das große Missverständnis“ auch in seiner zweiten Spielwoche auf Platz eins der deutschen Kinocharts. Der Familienfilm von Regisseur Marcus H. Rosenmüller verzeichnet ein Einspielergebnis von rund 1,7 Millionen Euro und über 200.000 verkaufte Tickets am zweiten Wochenende. Insgesamt wurden damit bislang rund 555.000 Eintrittskarten verkauft – ein außergewöhnlich konstanter Verlauf mit einem Rückgang von lediglich vier Prozent im Vergleich zum Startwochenende. Für Constantin Film ist der Erfolg doppelt bemerkenswert: „Pumuckl und das große Missverständnis“ ist bereits die fünfte deutsche Nummer eins des Jahres 2025 nach „Die Schule der magischen Tiere 4“, „Das Kanu des Manitu“, „Die drei ??? und der Karpatenhund“ und „Wunderschöner“. Zudem markiert er den besten Kinostart eines Films von Rosenmüller und den erfolgreichsten Start eines „Pumuckl“-Films überhaupt.
Für Verleih Constantin Film gibt es außerdem Grund zum Feiern, da sich drei ihrer Produktionen unter den sieben meistgesehenen Filmen des Landes befinden. „Pumuckl und das große Missverständnis“ setzt die Neuauflage des traditionsreichen Kinderklassikers fort, dessen Ursprung in den 1960er-Jahren in Ellis Kauts Geschichten liegt. Im Zentrum steht erneut der rothaarige Kobold Pumuckl, der gemeinsam mit seinem menschlichen Freund Florian Eder neue Abenteuer erlebt. Die Handlung führt die beiden aus der Münchner Werkstatt aufs Land, wo ein Geburtstag beim Nachbarn und eine entlaufene Schildkröte eine Kette von Missverständnissen auslösen, die ihre Freundschaft auf die Probe stellen. Doch während Pumuckl das Publikum weiterhin in die Kinos zieht, startete der Science-Fiction-Actionfilm „Predator: Badlands“ von Dan Trachtenberg in 448 deutschen Kinos nur auf Platz zwei der Kinocharts. Im Detail aufgeschlüsselt eröffnete der Film mit rund 90.000 verkauften Tickets und einem Einspielergebnis von rund 1,0 Millionen Euro.
Damit liegt der Film zwar über dem Start seines Vorgängers „The Predator“ von 2018 mit damals 82.000 Tickets, bleibt aber deutlich hinter den Werten früherer Ableger zurück: „Predators“ aus dem Jahr 2010 kam zum Auftakt auf 130.000 Besucher, „Predator 2“ (1990) auf etwa 100.000, und das Original von 1987 erreichte rund 150.000 Tickets am Startwochenende. Inhaltlich führt „Predator: Badlands“ das Franchise in ein neues Setting: Ein junger Predator wird von seinem Clan verstoßen und muss sich gemeinsam mit einer Androidin auf einem abgelegenen Planeten behaupten. Weltweit erzielte „Predator: Badlands“ zum Start 80 Millionen US-Dollar – etwa je zur Hälfte in Nordamerika und auf internationalen Märkten. Angesichts eines geschätzten Gesamtbudgets inklusive Marketingkosten von rund 200 Millionen US-Dollar liegt der Film aktuell unterhalb der Rentabilitätsschwelle, die bei etwa 250 bis 280 Millionen Dollar Einspielergebnis verortet wird.
Hält sich der Film durchschnittlich, dürfte er global zwischen 220 und 260 Millionen Dollar erreichen – ein Wert, der finanziell zwar solide, aber kein Erfolg im klassischen Sinn wäre. In Deutschland wären bei normalem Verlauf etwa 350.000 bis 450.000 Tickets zu erwarten, womit der Film auf Augenhöhe mit „Predator 2“, aber deutlich unter dem Niveau von „Predators“ und dem Original läge. Ein Einspielergebnis unter 200 Millionen Dollar weltweit würde das Projekt ins Risiko eines Flops rücken. Dass ein deutscher Familienfilm den Start eines globalen Science-Fiction-Franchise übertrifft, verdeutlicht die weiterhin starke Kinonachfrage nach heimischen Produktionen mit generationsübergreifender Strahlkraft. „Pumuckl und das große Missverständnis“ hat sich damit nicht nur gegen internationale Konkurrenz behauptet, sondern festigt zugleich den Trend, dass deutschsprachige Stoffe 2025 zu den stabilsten Publikumserfolgen zählen.

