Einer der bekanntesten Videospiel-Charaktere des Jump'n'Run-Genres ist Super Mario, der seit Jahrzehnten auf der Nintendo-Konsole Generationen von Spielern begeistert. Der ikonische Klempner mit seinem blauen Overall und der roten Schirmmütze ist nach dem gigantischen Realverfilmungsflop in animierter Form auf die große Leinwand zurückgekehrt.
Bildnachweis: © 2022 Nintendo and Universal Studios
Erstmals verfilmt wurde ein Super Mario-Abenteuer im Jahr 1993, doch trotz der hochkarätigen Besetzung floppte der Film an den Kinokassen. Denn „Super Mario Bros.“ entfernte sich zu sehr vom basierenden Computerspiel und zeigte nicht die beliebte bunte Cartoon-Welt und wurde überraschend düster. Somit erreichte der Film nicht mehr seine recht junge Hauptzielgruppe, doch der Film mit Bob Hoskins als Mario wurde auch von Kritikern für seine flache Handlung zerissen.
30 Jahre später kehrt Super Mario nun auf die große Leinwand zurück, dieses Mal aber nicht als Live-Action-Verfilmung, sondern animiert - eben so - wie man ihn aus den Videospielen kennt. Nachdem der japanische Konsolen- und Videospielhersteller Nintendo mit der ersten Verfilmung einen Film führend mitproduzierte, der krachend floppte, haben sie mit Illumination beim zweiten Anlauf ein erfolgsversprechendes Filmstudio gefunden. Das Computeranimationsstudio schuf unter anderem Filme wie die „Minions“ und ist fast alljährlich mit einem Animationsfilm bei den Oscars nominiert.
Darum geht es:
Die beiden Klempner Mario und Luigi haben mit aufwendigem Werbespot in Brooklyn eine kleine Klempner-Firma eröffnet, allerdings sind sie relativ erfolglos. Als die Stadt von einer Flutwelle heimgesucht wird, sehen die Brüder die Gelegenheit, ihre Firma bekannter zu machen und die Stadt vor den Überflutungen zu retten. Doch als sie in einer mysteriösen grünen Röhre ein Portal in eine magische Welt entdecken, werden sie unfreiwillig direkt hinein gezogen.
Bildnachweis: © 2022 Nintendo and Universal Studios
Doch während Mario im Pilz-Königreich landet, findet sich Luigi im düsteren Dunkelland vom bösen Schildkröten-König Bowser wieder, der seine Macht ausweiten will und das Pilz-Königreich zerstören will. Gemeinsam mit Prinzessin Peach und dem etwas tollpatschigen Pilz Toad macht sich Mario zu einem spektakulären Abenteuer auf, um das Pilz-Königreich zu retten und Marios verschwundenen Bruder zu retten.
Die Rezension:
Nachdem die erste Verfilmung eine recht freie und düstere Version war, geht die animierte Neuverfilmung kein Risiko ein und möchte seiner Zielgruppe einfach gefallen. Zum einen setzte man auf Nintendo-Nostalgie und zum anderen auf eine kindliche Aufmachung, um junge Kinder für den Film begeistern zu können. Während die erste Verfilmung zumindest den Versuch unternahm, das Videospiel für das Kino anzupassen, scheint die neue animierte Adaption eher darauf aus zu sein, die nostalgischen Erinnerungen der älteren Generation an das Spiel zu bedienen und jüngere Kinder als neue Fans zu gewinnen.
Bildnachweis: © 2022 Nintendo and Universal Studios
Die erste Verfilmung von Super Mario Bros. hatte zwar keine besonders gute Handlung, aber im Vergleich zur Neuverfilmung kann man sagen, dass sie immerhin eine gewisse Geschichte hatte. Die Neuverfilmung bietet dagegen nur eine lose Aneinanderreihung bestimmter Elemente des Videospiels mit einer eher dünnen Hintergrundgeschichte, die lediglich dazu dient, verschiedene Action-Sequenzen miteinander zu verbinden.
Obwohl die Neuverfilmung mit Fanservice überladen ist und für Fans des Videospiels sicherlich ein wahrgewordener Traum auf der großen Leinwand ist, kann man nicht sagen, dass es sich dabei auch um einen wirklich guten Film handelt. Die Handlung hat eher die Funktion, eine Vielzahl von Figuren und Elementen aus dem Videospiel in den Film einbauen zu können, ohne jedoch darauf zu achten, ob es besonders sinnvoll ist. Die Figuren agieren dabei meist nur innerhalb ihrer vordefinierten Rollen.
Bildnachweis: © 2022 Nintendo and Universal Studios
Die Charaktere aus dem Videospiel wurden dennoch charmant auf die große Leinwand gebracht, obwohl sie bereits vorgefertigt waren. Die beiden Klempner Mario und Luigi sind sympathische Helden, ebenso wie die bunten Pilze. Prinzessin Peach ist keine Prinzessin in Not, sondern eine starke weibliche Figur, die selbst andere rettet, auch wenn recht deutlich erkennbar ist, dass die Macher genau darauf bedacht waren, diesen Eindruck erwecken zu können.
Bowser ist zwar der Bösewicht der Geschichte, aber er ist auch ein sehr liebenswerter Charakter in der Welt von Mario. In der Neuverfilmung wird er als unglücklich verliebter Antagonist dargestellt, der von Prinzessin Peach besessen ist und ihr Herz gewinnen möchte. Während junge Zuschauer sicherlich auf ihre Kosten kommen werden und sich an den bunten Farben und dem kindlichen Humor erfreuen werden, fehlt der Neuverfilmung aber eine klare und strukturierte Handlung.
Bildnachweis: © 2022 Nintendo and Universal Studios
Was aber gleichermaßen positiv herauszuheben ist, dass es eine kluge Entscheidung war, sich bei der Neuverfilmung für eine animierte Fassung zu entscheiden. Eine Realverfilmung hätte einfach nicht die gleiche Magie erzeugt. So mag die Neuverfilmung zwar eine dünne Handlung haben, aber was den Film wirklich zum Leben erweckt, ist die atemberaubende Animation. Das Pilz-Königreich wird wundervoll auf der Leinwand zum Leben erweckt und man fühlt sich sofort in die Welt des Videospiels hineinversetzt.
Fazit:
Die animierte Neuverfilmung „Der Super Mario Bros. Film“ ist farbenfroh, verspielt und voller audiovisueller Verweise auf das kultige Videospiel. Allerdings kaschieren diese Elemente nur oberflächlich die Tatsache, dass die Handlung dünn und vorhersehbar ist. Trotzdem können Fans des Videospiels sicherlich nostalgische Momente genießen, während junge Zuschauer von der kindgerechten Aufmachung und dem einfachen Humor begeistert sein werden. Letztendlich ist der Film jedoch eher eine Aneinanderreihung von Action-Sequenzen und Nostalgie-Momenten, ohne eine wirklich sinnvolle Handlung zu erzählen.
5 von 10 Punkten
„Der Super Mario Bros. Film“ ist seit dem 5. April 2023 in den Kinos.
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