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Kritik zu „Terrifier 3“: Ein blutiges Weihnachtsfest mit Art the Clown

In „Terrifier 3“ kehrt Art während der Weihnachtszeit zurück und entfesselt erneut sein blutiges Unwesen. Wie schockierend ist der neue Horror-Slasher von Damien Leone?


Kritik zu „Terrifier 3“: Ein blutiges Weihnachtsfest mit Art the Clown
Bildnachweis: © Tiberius Film GmbH

Die „Terrifier“-Reihe hat sich von einem bescheidenen Low-Budget-Slasher zu einem erfolgreichen Horror-Franchise entwickelt, das längst Kultstatus erreicht hat. 2013 begann Damien Leone die Geschichte des unheimlichen Art the Clown in „All Hallows’ Eve“, einer kleinen Horrorproduktion, die bald die Aufmerksamkeit einer breiten Fangemeinde auf sich zog. Mit jedem neuen Film hat sich das Franchise weiter gesteigert: So avancierte „Terrifier 2“ mit einem schmalen Produktionsbudget von 250.000 US-Dollar und den Schreckensmeldungen von verängstigten Zuschauern, die aus den Kinosälen flohen und sich sogar übergaben, zum Überraschungshit, der weit über die Indie-Szene hinaus für Aufsehen sorgte und über 15 Millionen US-Dollar wieder einspielte. Für den dritten „Terrifier“-Film stand daher ein deutlich größeres Budget zur Verfügung.


Auch wenn etwa zwei Millionen US-Dollar für eine große Produktion noch immer wenig sind, war es für die Indie-Filmreihe deutlich mehr Geld als zuvor. Dieses Budget ermöglichte unter anderem erstmals den Einsatz professioneller Maskenbildner und bereits jetzt ist klar, dass auch der dritte Film an den Kinokassen ein großer Erfolg wird. Während „Terrifier 3“ hierzulande erst zu Halloween auf der großen Leinwand erscheint, kann man Killer-Clown Art in den USA bereits seit dem 11. Oktober sehen.


Kritik zu „Terrifier 3“: Ein blutiges Weihnachtsfest mit Art the Clown
Bildnachweis: © Tiberius Film GmbH

Dort konnte der Film bereits über 40 Millionen US-Dollar an den Kinokassen generieren und damit nicht nur das Budget wieder einspielen, sondern auch den bereits großen Erfolg des zweiten Films vor der internationalen Auswertung mehr als verdoppelt übertreffen. Aufgrund dieses Erfolges wurde bereits ein vierter Film angekündigt. Doch bevor dieser ansteht, kommt nun erst einmal „Terrifier 3“ auch in Deutschland in die Kinos.


Darum geht es:


Nachdem Sienna das Halloween-Massaker überlebt hat, kehrt der Schrecken mit neuer Brutalität zurück. Kurz vor Weihnachten beginnt Art the Clown, verkleidet als Santa Claus, eine blutige Spur in Miles County zu hinterlassen. Er sucht unerbittlich nach Sienna und ihrem Bruder und während die Stadt in Furcht erstarrt, verwandelt sich das Fest der Freude in einen Albtraum ohne Entkommen. Kein Ort ist mehr sicher – und diese Weihnacht wird Miles County nie vergessen.


Die Rezension:


In seinem dritten Teil setzt Damien Leone erneut auf die kompromisslose Gewaltdarstellung, die das Franchise beliebt machte. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung betonte er immer wieder, dass der Film die bisherigen Grenzen überschreiten und ein besonders heftiges Erlebnis für das Publikum bieten würde. Dies bewahrheitet sich bereits in den ersten zwanzig Minuten, in denen Art the Clown ein wahres Blutbad anrichtet. Eine Handlung lässt zu Beginn auf sich warten, während sich die Szenen fast ausschließlich auf ein inhaltsbefreites Abschlachten konzentrieren.


Kritik zu „Terrifier 3“: Ein blutiges Weihnachtsfest mit Art the Clown
Bildnachweis: © Tiberius Film GmbH

Erst nach einer Weile wird eine rudimentäre Geschichte angedeutet, die sich jedoch, wie bereits in den Vorgängern, eher als loses Gerüst für die zahlreichen Splatter-Momente herausstellt. „Terrifier 3“ setzt direkt dort an, wo der zweite Teil endete. In einer grotesken Wendung gebar die traumatisierte Victoria den abgetrennten Kopf von Art. Wie sich Art wieder ins Geschehen einfügt, bleibt jedoch offen, denn die Logik weicht einem surrealen Albtraum, der weniger auf kohärente Erklärungen als auf verstörende Bilder setzt. Regisseur und Drehbuchautor Damien Leone lässt Art unkommentiert weitermachen – so beginnt das Gemetzel aufs Neue, ohne dass es eine plausible Erklärung für sein Überleben oder die Wiederzusammensetzung seines Körpers gibt.


Mit einer Laufzeit von 125 Minuten ist „Terrifier 3“ für einen Slasher-Film relativ lang, was die dünne Handlung spürbar in die Länge zieht. Während Leone visuell immer weiter an die Grenzen geht und groteske Bilder erschafft, bleibt sein Drehbuch eine maue Kost, bei dem die Dialoge und Charakterentwicklungen kaum über klischeehafte Horrorfiguren hinausgehen. Die narrative Struktur zeigt erneut, dass die Geschichte lediglich als Bindeglied zwischen den Gewaltszenen dient und das Publikum lediglich von einem Gore-Ereignis zum nächsten führt. Leones Entscheidung, das Setting in die Weihnachtszeit zu verlegen, bringt dabei zumindest eine visuelle Abwechslung und schafft Momente, in denen das Fest der Liebe und die blutige Mordserie in skurrilem Kontrast stehen.


Kritik zu „Terrifier 3“: Ein blutiges Weihnachtsfest mit Art the Clown
Bildnachweis: © Tiberius Film GmbH

So treibt Art diesmal im Weihnachtsmannkostüm sein Unwesen, was groteske, beinahe absurde Szenen ermöglicht. Die Idee, Art durch die Symbolik der Weihnachtszeit noch bedrohlicher wirken zu lassen, funktioniert in diesem Kontext überraschend gut und verleiht dem Film zumindest visuell eine frische Note. Was Leone in puncto Gewaltästhetik und Kreativität bei den Tötungsszenen erreicht, ist beeindruckend und verstörend zugleich. Art setzt erneut ein Arsenal brutaler Werkzeuge ein, die in ihrer Vielfalt und Absurdität dem Genre alle Ehre machen.


Von klassischen Messern und Pistolen bis hin zu unkonventionellen Methoden wie flüssigem Stickstoff – die Mordwerkzeuge und die Effekte sind beeindruckend inszeniert und verfehlen ihre verstörende Wirkung nicht. Dass dabei Blut in Mengen fließt, die den menschlichen Körper eigentlich übersteigen, unterstreicht den übertriebenen Charakter der Inszenierung, die sich längst von jeglichem Realismus entfernt hat. Die handwerkliche Umsetzung der Effekte zählt dennoch zu den größten Stärken von „Terrifier 3“ und die Qualität des gestiegenen Budgets zeigt sich in der makabren Präzision der Splatter-Szenen. Der Einfallsreichtum bei den Kills, die nahezu schon humoristisch grotesk überzeichnet sind, verleiht dem Film eine absurde Note, die jedoch nur für eingefleischte Genre-Fans von Genuss ist.


Kritik zu „Terrifier 3“: Ein blutiges Weihnachtsfest mit Art the Clown
Bildnachweis: © Tiberius Film GmbH

David Howard Thorntons wortlose Darbietung als Art the Clown ist einmal mehr eine Mischung aus Slapstick-Humor und Pantomime, die fast etwas an Stummfilm-Verkörperungen erinnert. Thornton scheint in dieser Rolle jedenfalls vollkommen aufzugehen und es ist gerade die stille, fast spielerische Art und Weise, wie Art seine Opfer traktiert, die den Clown als Horror-Antagonisten mit Kultpotenzial etabliert hat.


Fazit:


„Terrifier 3“ liefert den blutigen Rausch, den sich Fans der Slasher-Reihe erhoffen, doch für alle, die mehr als nur ein brutales Gore-Spektakel erwarten, zeigt sich der Film als inhaltsbefreite Gewaltorgie.


>>> STARTTERMIN: Ab dem 31. Oktober 2024 im Kino.


Weitere Informationen zu „Terrifier 3“:

Genre: Horror

Produktionsjahr: 2024

Laufzeit: 125 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18


Regie: Damien Leone

Drehbuch: Damien Leone

Besetzung: David Howard Thornton, Lauren LaVera, Jason Patric und viele mehr ...


Trailer zu „Terrifier 3“:


1 Comment


Guest
vor 3 Tagen

Einer der schlechtesten Horrorfilme , die ich je gesehen hab.

Kaum Handlung nur stumpfes geschlachte ,kaum schreck Momente, es ist alles so vorher sehbar. Wenn ich Blut sehen möchte gehe ich zum Schlachthaus.

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