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Kritik zu "The Matrix Resurrections"

Am 17. Juni 1999 erschien „Matrix“ in den Kinos und entführte uns in die Matrix. Es wurde ein weltweiter Erfolg, ein Phänomen, und bald wurde die

Science-Fiction-Sensation fortgesetzt. Am 21. Mai 2003 erschien so der zweite Teil „Matrix Reloaded“. Die Geschichte um Neo, Trinity und Morpheus wurde weitergeführt und letztlich in einer Trilogie erzählt. Denn mit dem dritten Film bekam die Reihe ihren bisherigen Abschluss. Nur einige Monate nach Teil 2 erschien so am 5. November 2003 „The Matrix Revolutions“ in den Kinos, der Abschluss der Trilogie. Doch nicht der Abschluss der Reihe. Denn diese wird fast zwei Jahrzehnte später fortgesetzt und so erschien nun am 23. Dezember 2021 der vierte Teil der Reihe:


„The Matrix Resurrections“



Die Geschichte des vierten Teils beginnt mit dem normalen, gewöhnlichen Leben des Videospielentwickler Thomas Anderson, der für eine große Firma arbeitet. Aus seinen Matrix-Träumen hatte er eine Videospiel-Trilogie verwirklicht und ist dadurch ein bekannter und angesehener Videospielentwickler.

Doch neben diesem geordneten Leben leidet Thomas Anderson an Wahrnehmungsstörungen. So fällt es ihm sehr schwer, Träume von der Realität zu trennen, und Thomas Anderson besucht regelmäßig Sitzungen bei seinem Therapeuten. Dieser hört ihm zu, hakt nach und gibt ihm schlussendlich immer wieder blaue Pillen.


Während Thomas Anderson sein ödes Leben weiter führt und in einem Café eine verheiratete Frau namens Tiffany trifft, die ihn an seine Träume von Trinity erinnert, spüren Bugs und Morpheus das Signal von Neo in der Matrix auf...


Doch ist Neo nicht tot?


Die Trilogie ist eben diese gewesen und hat ihr Ende gehabt. Ob es einen vierten Teil für eine eigentlich abgeschlossene Filmreihe braucht, ist streitbar, doch trotz des bisherigen Endes gab es noch viele interessante Ansätze für den vierten Film.


Auf der Suche nach Neo stoßen sie auf Thomas Anderson, bei dem sie eine Verbindung zu Neo vermuten. So taucht Morpheus plötzlich im Leben von Thomas Anderson auf und zeigt ihm, wie er sein wahres Ich finden kann. Mit den neuen Erkenntnissen macht er sich auf, zurück in die Matrix. Im vierten Teil ist die Matrix noch gefährlicher, komplexer und spektakulärer und in eben dieser ist Neo selbst gefangen. Er erwacht in einer Kapsel und stellt fest, dass in seiner Nähe eine weitere Kapsel mit Trinity ist. Es ist Neos großer, verzweifelter Wunsch, Tiffany wachzurütteln und ihr dabei zu helfen, wieder Trinity zu werden...

Sich mehr der Romanze zwischen Neo und Trinity zu widmen, mehr Gefühle beleuchten - der Film legt einen großen Fokus auf die Gefühle. Weg von den oftmals sehr monotonen, trockenen Dialogen der ersten drei Teile hin zu mehr Menschlichkeit in der Sprache von Teil 4. So ist der ganze Tonfall des Films stark unterschieden von der Trilogie und alles scheint viel hoffnungsvoller und heiterer. Die Dialoge sind deutlich expositionslastiger und sind auch tief gehender als noch die stilisierten Wortwechsel der Trilogie. Doch wirklich große Charaktermomente entstehen dadurch auch wiederum nicht, und so nimmt der Film kaum Fahrt auf.


Als der Film seinen Mittelpunkt markiert, ist der am schwächten: Die Balance aus Nostalgie, Fanservice und Neuem funktioniert mäßig. Das neu in die Geschichte Eingeführte kann nur bedingt wirklich den Film tragen.

Zwischen Thomas Anderson und Neo, roten und blauen Pillen, und den ikonischen Brillen erzählt „The Matrix Resurrections“ eine Geschichte rund sechzig Jahre nach dem Maschinenkrieg.

Auch wenn der Film die Geschichte in der Zukunft weiterschreibt, kehrt man zu den Ursprüngen zurück. Und deshalb kann man eines festhalten: „Matrix Resurrections“ hat eigentlich keine sehr komplexe Handlung, doch wer die Trilogie nicht kennt, wird seine Probleme mit der Geschichte haben. Denn große Erklärungen wird der Film nicht geben. Für bereits eingefleischte Fans ein Fest, gerade durch den vielen Fanservice - doch wenn du kein Fan bist und oder die Trilogie nicht kennst...


Gerade in einer Zeit voller Reboots und Remakes ist der Einstieg des Films sehr gut gelungen, da sich der Film so selbstironisch dem Thema Neuauflage widmet. So ist die ironisch witzige Frage nach der eigenen Daseinsberechtigung sehr passend.


Der Trailer deutete bereits es an, der Film wurde dann aber wirklich in einem viel wärmeren Stil als noch die Trilogie erzählt. Denn in dieser bestimmten künstliches Licht und die grüne Farbe einen einheitlichen, eigenen Stil. Einfach gesagt zeigte die Trilogie die reale Welt in Blau und die Matrix in Grün. Teil 4 ist nun deutlich farbenfroher, wärmer und für Matrix geradezu untypisch gefilmt. Die Bilder in „Matrix Resurrections“ sind so zwar bunter, neuartig und kreativer, doch so verkommt der Film optisch zu sehr zu einem Blockbuster-Film, wie er in diesem Genre typisch ist. Der berühmte Look der Reihe fehlt, und man setzt durch die Menschlichkeit auf einen helleren, freundlicheren Look. Ob der berühmte Look der Trilogie wirklich fehlt oder der neue Look den neuen Film gekonnt von der Trilogie absetzt, muss aber jeder selbst für sich entscheiden.

Gleich zu Beginn gibt es eine Actionszene wie es sie nur in Matrix gibt. Die Actionszenen von Matrix sind heute legendär, und so gibt es auch dieses Mal wieder die ikonischen Sprünge, Tritte und natürlich Neos Fähigkeit, ein unsichtbares Schild gegen Schüsse zu erzeugen. Doch leider kann der Film das Niveau der Kampfszenen nicht bis zum Ende hin halten. Nach den spektakulären Anfangsminuten kommen die Actionszenen erst im Finale wieder an die Kämpfe aus der Trilogie ran und der Beginn bildet auch den stärksten Part des Films. Dazwischen sind diese Szenen oft viel zu zerschnitten und unoriginell gedreht. Es ist immer wieder ein richtiges, wirklich hektisches Schnittegewitter...


Doch nicht nur die Actionszenen werden im Finale dem Film und der Reihe gerecht, auch das Ende im gesamten ist sehr gelungen. Während zuvor oftmals die Balance aus Nostalgie, Fanservice und Neuem mäßig funktionierte, funktioniert dies zum Schluss sehr gut. Die Geschichte kann die Prämisse interessanter machen, die Reihe würdig einen Schritt weiterführen und in einem durchaus emotionalen Finale enden lassen.

Fazit:

Eine Fortsetzung der der Reiz der Trilogie etwas verloren gegangen ist und dennoch seine guten Momente hat.


5 von 10 Punkten

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