UNIC-Jahresbericht 2025: So lief es für die Kinobranche in Europa
- Toni Schindele
- vor 8 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Die International Union of Cinemas (UNIC) hat im Rahmen des CineEurope-Kongresses in Barcelona ihren neuen Jahresbericht vorgelegt. Der Report zieht Bilanz über das Kinojahr 2024 in Europa und analysiert die Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven der Branche.

Der Jahresbericht des europäischen Kino-Dachverbands UNIC gilt als wichtiges Stimmungs- und Datenbarometer der Branche und bietet detaillierte Zahlen zur Lage der Kinos in 39 Ländern. Die Bedeutung des UNIC-Jahresberichts liegt vor allem darin, dass er als verlässliche, auf umfangreicher Datenerhebung basierende Grundlage für Diskussionen über die Zukunft des Kinos in Europa dient. Für Politik und Förderinstitutionen liefert er Argumente und Zahlenmaterial zur Gestaltung medienpolitischer Strategien. Für die Branche selbst ist der Bericht ein wichtiges Instrument, um Trends zu erkennen, den eigenen Kurs zu überprüfen und sich international zu positionieren. Branchenanalysten und Medien nutzen den Bericht zudem häufig als Quelle, um den Zustand des europäischen Kinos einzuordnen und Entwicklungen zu kommentieren.
Das Branchenmagazin The Hollywood Reporter hat den ausführlichen Bericht zusammengefasst. Demnach verzeichneten die europäischen Kinos im Jahr 2024 934,2 Millionen Besucher – ein Rückgang um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Als Hauptursache für die rückläufigen Besucherzahlen nennt der Bericht die Nachwirkungen der Streiks von Drehbuchautoren und Schauspieler im Jahr 2023. Gleichzeitig blieben die Einnahmen mit 7,1 Milliarden Euro nahezu stabil. Trotz des insgesamt leicht rückläufigen Trends entwickelten sich einzelne Märkte positiv. So legten Frankreich, Bulgarien, Polen, UK, Irland, die Slowakei, die Türkei, Griechenland und Litauen beim Ticketabsatz zu. Frankreich erreichte mit 181,5 Millionen verkauften Eintrittskarten den Spitzenwert.
Europaweit dominierte Disneys „Alles steht Kopf 2“ die Kinocharts, der weltweit über eine Milliarde US-Dollar einspielte. Besonders hierzulande, aber auch in Italien, Spanien, den Niederlanden und in der Türkei trug der Animationsfilm maßgeblich zur Belebung des Kinomarktes bei. Die Analyse zeigt zudem einen deutlichen Anstieg des Marktanteils europäischer Filme: 2024 lag er bei 32,8 Prozent, im Vorjahr 2023 lag er noch 27,7 Prozent. Für 2025 zeichnet der UNIC-Report ein zuversichtliches Bild. Die Branche startete mit Blockbustern wie „Minecraft – Der Film“, „Lilo & Stitch“ und „Blood & Sinners“ ins Jahr. Auch europäische Produktionen wie „Bridget Jones: Verrückt nach ihm“ und „Paddington in Peru“ zählen zu den bisherigen Publikumsmagneten.
Für das zweite Halbjahr werden weitere umsatzstarke Titel erwartet, darunter „Jurassic World: Die Wiedergeburt“, „Wicked: Teil 2“, „Zoomania 2“ und „Avatar: Fire And Ash“. Laut Prognose des Kinoanalyseunternehmens Gower Street könnten die weltweiten Kinoeinnahmen 2025 auf 34,1 Milliarden US-Dollar steigen. Der Bericht macht deutlich, dass die Erholung der Kinos zwar noch nicht abgeschlossen ist, die Voraussetzungen für weiteres Wachstum aber vorhanden sind – insbesondere mit Blick auf das vielfältige Filmangebot und die positiven Signale aus den ersten Monaten des Jahres 2025.
Comments